Turnip Boy Robs a Bank​

Rezension zu Turnip Boy Robs a Bank

„Turnip Boy Robs a Bank“ ist ein frisches und humorvolles Spiel, das auf der Nintendo Switch eine einzigartige Erfahrung bietet. Als Nachfolger von „Turnip Boy Commits Tax Evasion“ taucht der Spieler erneut in die Welt des frechen Wurzelgemüses ein, diesmal mit dem Ziel, eine Bank auszurauben.

Entstehungsgeschichte

Entwickelt von Snoozy Kazoo und ursprünglich als humorvolles Abenteuer mit „Turnip Boy Commits Tax Evasion“ eingeführt, hat sich das Franchise im zweiten Spiel „Turnip Boy Robs a Bank“ in Richtung eines Roguelite-Genres weiterentwickelt. Inspiriert von Spielen wie „Enter the Gungeon“ und „The Binding of Isaac“, kombiniert „Turnip Boy Robs a Bank“ die charmante Ästhetik und den Humor des Originals mit einem dynamischen Gameplay.

Handlung

In „Turnip Boy Robs a Bank“ schlüpft der Spieler in die Rolle von Turnip Boy, einem kriminellen Wurzelgemüse, das zu einem gewagten Bankraub aufbricht. Eingefädelt wird dieser Coup von Gurkini, einem Mafia-Boss und ehemaligen Rivalen von Turnip Boys Vater, Don Rübetto. Besonders hervorzuheben ist die stimmige Kontinuität der Spielwelt; Details aus dem ersten Spiel wurden präzise ins zweite übertragen, was Fans des ersten Teils nostalgische Momente beschert.

Die Handlung zeichnet sich durch humorvolle Charaktere und absurde, oft auf Internet-Humor basierende Szenarien aus. Spieler navigieren durch verschiedene Räume, bekämpfen Feinde, lösen Rätsel und sammeln dabei Schätze und Geld.

Diese Sequenz aus "Turnip Boy Commits Tax Evasion" demonstriert nicht nur die Verbundenheit innerhalb der Spielreihe mit der Internetkultur, sondern hebt auch die grafischen Unterschiede zum zweiten Teil hervor.

Optik und Audio

Die Grafik des Spiels zeichnet sich durch einen charakteristischen, farbenfrohen und cartoonartigen Stil aus, der bereits das erste Spiel prägte.
Es ist jedoch anzumerken, dass das erste Spiel eher eine handgezeichnete Optik aufwies, während das zweite Spiel stärker auf Pixelgrafik setzt.

Die musikalische Untermalung ist abwechslungsreich und zusammen mit den passenden Soundeffekten trägt sie effektiv zu einem verspielten und bisweilen chaotischen Spielerlebnis bei.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

„Turnip Boy Robs a Bank“ bietet in seiner Grundform wenig pädagogischen Nutzen. Jedoch lässt sich das Spiel mit erheblichem Aufwand und in einem sorgfältig strukturierten sowie kontrollierten Umfeld für eine spezielle Zielgruppe pädagogisch nutzen. Obwohl das Spiel Themen wie Kriminalität und Bankraub aufgreift, erfolgt dies in einer stark übertriebenen und humorvollen Art und Weise. In einem geeigneten pädagogischen Kontext könnte diese Darstellung als Grundlage für Bildungsinhalte dienen.

Hilfreich für den pädagogischen Einsatz ist die kurze Spieldauer von rund vier Stunden.

Verbesserungspotential

Die Nintendo Switch-Version des Spiels kämpft mit technischen Problemen, insbesondere mit erheblichen Framerate-Einbrüchen in großen, inhaltsreichen Räumen. Dies betrifft einen Großteil der Spielbereiche.

Das Spielende erweist sich als deutlich schwieriger als der Rest des Spiels, was bei einigen Spielern Frustration auslösen und die Nutzung des „God-Modes“ fast unausweichlich machen könnte. Ein zusätzlicher Speicherpunkt zwischen den beiden Sequenzen des Endes könnte hier Abhilfe schaffen.

Fazit

„Turnip Boy Robs a Bank“ ist ein unterhaltsames, wenn auch kurzlebiges Spiel, das mit seinem einzigartigen Humor und charmanten Design punktet. Trotz der technischen Schwierigkeiten auf der Switch bietet es ein unterhaltsames Erlebnis für Fans des Genres und solche, die eine lockere und humorvolle Spielzeit suchen.

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Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name

Rezension zu Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name

In „Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name“ erfahren Spielende die Geschichte von Kazuma Kiryu, einem einstigen Yakuza, welcher seinen eigenen Tod vortäuschte, um zu beschützen, was ihm am wichtigsten ist.
In diesem actiongeladenen Abenteuer, begibt sich Kiryu unter dem Decknamen „Joryu“ auf eine Reise voller unerbittlicher Kämpfe, faszinierender Figuren und vielfältiger Aktivitäten. Der für die Spielreihe typisch ernste Ton der Hauptgeschichte wird vom typisch japanischen Humor in Nebenaktivitäten aufgelockert.

Das Spiel erscheint am 09.11.2023 digital für die Plattformen PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, Windows sowie Steam zu einem Preis von 49,99 €.

Der Detailgrad zum realen Osaka ist enorm.

Entstehungsgeschichte

Entwickelt von Ryu Ga Gotoku Studio und veröffentlicht von SEGA EUROPE LTD, knüpft „Like a Dragon Gaiden“ an die beliebte „Like a Dragon“-Reihe an. Bis vor kurzem wurde die Reihe im Westen noch als „Yakuza“-Reihe betitelt, dies wurde jedoch auf den originalen japanischen Reihentitel „Ryū ga Gotoko“ (japanisch, übersetzt ins Englische bedeutet es „Like a Dragon“) geändert.

Wie im Titel mit „Gaiden“ (japanisch für Nebengeschichte) bereits angedeutet wird mit dem Spiel versucht eine Brücke zwischen dem Hauptcharakter der ersten „Like a Dragon“-Spiele mit Kiryu als Hauptcharakter zum achten „Like a Dragon“ Teil zu schlagen. Dort wird Kiryu zusammen mit dem Protagonisten aus dem siebten Teil „

Eine unerwartete Überraschung: Besuch aus dem Titel "Judgement".

Handlung

Die Handlung des Spiels dreht sich um Kiryu und seine Bemühungen, die Fassade seines vorgetäuschten Todes zu wahren. Dies erweist sich jedoch als schwierig, da er nicht zurückgezogen leben darf sondern im Auftrag derjenigen, die das Vortäuschen seines Todes zum Wohle dessen, was ihm am wichtigsten ist, ermöglicht haben.

Dies führt dazu, dass er mit immer mehr Menschen in Kontakt gerät, die sein Geheimnis erfahren. Die Folgen zwingen Kiryu zu unvermeidbaren Konfrontationen, welche sich über die faszinierenden Städte Sotenbori und Yokohama, die Spieler erkunden und genießen können, erstrecken.

Kiryu versucht zurückgezogen zu leben.

Optik und Audio

Die PlayStation 5-Version von „Like a Dragon Gaiden“ beeindruckt mit atemberaubender Optik, die vor allem in vorgerenderten Zwischensequenzen beinahe real erscheinen, sowie detailreichen Schauplätzen, die echten Teilen Japans nachempfunden sind.
Die dynamische Umgebung, welche typisch japanisch farbenfroh und lebendig ist, trägt zur Immersion des Spielers bei. Auch der Soundtrack, der neben der Hintergrundmusik auchKaraoke-Songs und Live-Action-Performances umfasst, fängt die Atmosphäre der Spielwelt wunderbar ein und rückt das Geschehen in die passenden Stimmungen.

Realitätsnah: vorgerenderte Sequenzen.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

„Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name“ ist ein Unterhaltungsspiel und richtet sich nicht explizit an pädagogische Zwecke. Vor allem die enthaltene, exzessive Gewalt und intensiven Kämpfe lassen einen pädagogischen Einsatz maximal im Kontext der Erwachsenenbildung zu. Aber auch hier müssen adäquate didaktische Konzepte entwickelt und angewandt werden, um dem Spiel einen pädagogischen Wert abgewinnen zu können.

Eltern sollten darauf achten, dass Kinder, die nicht die empfohlene Alterseinstufung von 18+ Jahren, nicht ohne pädagogische Betreuung gespielt werden kann.

Karaoke gehört zu einem der vielen Minispiele.

Verbesserungspotential

Beim Testen von „Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name“ ist kaum Verbesserungspotential identifiziert worden. Das Spiel ist erfolgreich darin zu sein, was es anstrebt zu sein. 

In der vorveröffentlichten Version waren wenige Übersetzungsfehler im deutschen Sprachpaket enthalten. Diese haben die Spielerfahrung jedoch nicht negativ beeinflusst, wenn überhaupt einen Anlass zum Schmunzeln gegeben. Es ist zu erwarten, dass diese Fehler mit einem Day-One-Patch behoben werden.

Auch das Meistern des Kampfes im Spiel könnte mit tiefgehenden, optionalen Trainings unterstützt werden. Das Kampfsystem ist zwar einfach zu lernen, aber schwer zu meistern.

Zudem kann die Hauptgeschichte in 10 bis 20 Stunden abgeschlossen werden. Hierfür könnte der Preis von 49,99 € manchen Spielenden als zu hoch empfunden werden.

In unseren Augen ist der größte Kritikpunkt jedoch das Fehlen einer physischen Version im westlichen Markt.

Das "Dating"-Minispiel wurde mit realen Videoaufnahmen umgesetzt.

Fazit

„Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name“ bietet ein fesselndes und actiongeladenes Spielerlebnis, das Fans der Spielreihe begeistern wird. Aber auch Neueinsteiger können mit dem Spiel einen Einstieg in die Serie finden, da die Geschichte auch ohne vorherige Kenntnis der Reihe Sinn ergibt. Auch die, im Gegensatz zu anderen Teilen der Reihe, kürzere Hauptgeschichte wäre ein guter Einstiegspunkt um sich an die Spielreihe heranzutasten.
Das Spiel liefert beeindruckende Optik und erstklassigen Sound. Die zahlreichen Aktivitäten und Nebenmissionen in der Spielwelt sorgen für stundenlanges Vergnügen, ermöglichen jedoch auch, nicht mehr Zeit zu investieren, als der Spielenden möchte.

Wer auf der Suche nach einem packenden Abenteuer in einem modern japanischen Rahmen ist und die Herausforderungen des Spiels nicht scheut, ist bei „Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name“ goldrichtig.

Beeindruckende Rückenkunst.
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Star Wars Jedi : Survivor

Rezension zu Star Wars Jedi: Survivor

Star Wars Jedi: Survivor, der offizielle Nachfolger von Star Wars Jedi: Fallen Order, entführt die Spieler in eine packende Action-Adventure-Erfahrung, in der sie die Rolle des ehemaligen Jedi-Padawans Cal Kestis übernehmen. Das Spiel bietet spannendes Gameplay, eine fesselnde Geschichte und die Möglichkeit, immersiv in die Welt von Star Wars einzutauchen.

Entstehungsgeschichte

Die Entwicklung von Star Wars Jedi: Survivor begann als Reaktion auf den großen Erfolg von Star Wars Jedi: Fallen Order. Das Entwicklerteam wollte die Stärken des Vorgängers ausbauen und neue Ideen in das Spiel einbringen. In enger Zusammenarbeit mit Lucasfilm wurden die Charaktere, die Handlung und das Gameplay sorgfältig ausgearbeitet, um den Spielern ein einzigartiges und immersives Erlebnis zu bieten.

Handlung

Die Geschichte von Star Wars Jedi: Survivor setzt nach den Ereignissen von Star Wars Jedi: Fallen Order ein. Cal Kestis, ein Überlebender der Order 66, wird von seiner Vergangenheit eingeholt und gerät in einen gefährlichen Konflikt mit einem mysteriösen Feind. Während seiner Reise muss Cal nicht nur gegen mächtige Gegner kämpfen, sondern auch seine eigenen inneren Dämonen überwinden. Die Handlung bietet fesselnde Wendungen, emotionale Momente und tiefe Charakterentwicklung, welche die Spielenden in den Bann ziehen.

Optik und Audio

Die visuelle Gestaltung von Star Wars Jedi: Survivor ist beeindruckend. Die Spielwelt ist detailreich und liebevoll gestaltet, mit atemberaubenden sowie abwechslungsreichen Umgebungen und beeindruckenden Effekten. Diese vermitteln ohne jede Frage die Star-Wars-Atmosphäre, die man mittlerweile aus den verschiedenen Star-Wars-Medien gewohnt ist.
Die Charaktermodelle sind gut animiert und verleihen den Figuren Persönlichkeit. Gerade das eingesetzte Motion-Capturing scheint hier ein großer Vorteil zu sein.
Der Soundtrack und die Soundeffekte fangen die Stimmung von Star Wars perfekt ein und sorgen für eine mitreißende Geräuschkulisse.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Star Wars Jedi: Survivor bietet den Spielenden die Möglichkeit, in die Rolle eines Jedi zu schlüpfen und spannende Abenteuer zu erleben. Das Spiel fördert strategisches Denken, da Kräfte und Fähigkeiten taktisch eingesetzt werden  müssen, um Gegner zu besiegen und Rätsel zu lösen. Die Handlung des Spiels thematisiert auch wichtige Werte wie Freundschaft, Tapferkeit und den Kampf für das Gute.

Dennoch kann das Spiel maximal für den Einsatz in der Erwachsenenbildung empfohlen werden, da die Gewalt im Spiel allein durch die Möglichkeit, Körperteile von Gegnern abzutrennen, zu exzessiv für jüngere Lernende ist.

Verbesserungspotential

Trotz seiner Stärken gibt es auch einige Bereiche, in denen Star Wars Jedi: Survivor Verbesserungspotenzial aufweist.
Einige Spielende berichten von technischen Problemen wie zum Beispiel lange Ladezeiten und gelegentlichen Grafikfehlern, die das Spielerlebnis beeinträchtigen können. Man muss an dieser Stelle jedoch anmerken, dass das Entwicklerteam nach Veröffentlichung direkt mit Hochtouren an technischen Verbesserungen per Update arbeitet.
Ein weiterer möglicher Aspekt zur Verbesserung wäre die Spielwelten, die Cal bereisen kann, nach beenden der Hauptgeschichte noch freier erlebbar zu gestalten.

Fazit

Star Wars Jedi: Survivor ist ein packendes Action-Adventure-Spiel, das die Essenz von Star Wars einfängt und die Spielenden in eine faszinierende Welt eintauchen lässt. Mit einer spannenden Handlung, beeindruckender Optik und mitreißendem Sound ist es ein Muss für Fans des Star Wars-Universums und Action-Adventure-Spieler. Obwohl es  technische Probleme gibt und das Spiel noch Raum für Verbesserungen bietet, überwiegen die Stärken von Star Wars Jedi: Survivor. Die fesselnde Handlung, das anspruchsvolle Gameplay und die visuelle Pracht bieten ein unterhaltsames und immersives Spielerlebnis. Fans von Star Wars und Action-Adventure-Spielen werden in Star Wars Jedi: Survivor ein lohnenswertes Abenteuer finden, das die Erwartungen erfüllt und die Magie des Star Wars-Universums einfängt.

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The Callisto Protocol

Rezension zu The Callisto Protocol

Das Entwicklerstudio „Striking Distance Studios“ hat am 02.Dezember 2022 ihr erstes Spiel „The Callisto Protocol“ für die Plattformen PC, Sony’s Playstation 4 sowie Playstation 5 als auch für Microsofts Xbox One, X sowie S in Europa mit Hilfe des Herausgebers „Krafton, Inc“ veröffentlicht. Digital ist das Spiel laut UVP im Playstation und Xbox Store für 69,99€ und auf Steam für 59,99€ erhältlich. Die Digitale Deluxe Edition, die den Season Pass enthält, liegt bei 79,99€ bzw. 89,99€. Physisch liegt die UVP des Spiels auf Gen 9 Konsolen bei 69,99€ sowie bei 59,99€ für Gen 9 Konsolen erhältlich. Neben dessen wurde auch eine Collector’s Edition für 249,99€ für Gen 8 und 9 Konsolen veröffentlicht.

Zum Testen liegt Videospielwissenschaft die digitale Presse-Version von The Callisto Protocol für Sony’s Playstation 5 vor.

Entstehungsgeschichte von The Callisto Protocol

Seinen Ursprung hat die Entwicklung von The Callisto Protocol durch die Entstehung des Entwicklerstudios Striking Distance Studios innerhalb der PUBG Corporation.
Das nun PUBG Studios genannte Mutterstudio hatte geplant, das Universum des Battle Royal Spiels PUBG (Playerunknowns Battlegrounds) durch einen Titel zu erweitern, der sich auf einzelspieler- sowie erzählerische Inhalte fokussiert.
Teil des neuen Teams von Striking Distance Studios wurde Glen Shofield, der ehemals Mitschöpfer von Dead Space war.
Die Parallelen beider Spielewelten sind deutlich zu erkennen, jedoch bieten beide eigene sowie einzigartige Geschichten und Atmosphären.

Im Entwicklungsprozess von The Callisto Protocol evolvierte sich das Spiel von einer Erzählung innerhalb des PUBG-Universums zu einer eigenständigen und davon losgelösten Geschichte.

Aus dem Augenwinkel könnte man Isaac in der Spielwelt von Dead Space sehen.

Handlung

Jacob Lee, der im Jahr 2320 seine Brötchen mit dem Transport von Waren zwischen Planeten verdient, gerät unfreiwillig in Gefahr. Denn während er kurz davor ist einen Transport zum Planeten Callisto zur Landung zu bringen wird sein Raumschiff geentert.

Als Konsequenz dessen muss Jacob auf Callisto notlanden, weswegen er über ihm unerklärliche Wege als Gefangener in einem Gefängnis auf Callisto endet. Kurz bevor er sich mit seiner Situation abfindet gibt es im Gefängnis Komplikationen, die dafür sorgen, dass die Gefängniszellen sich öffnen, während Feuer brennen und Mitinsassen sich beim Versuch auszubrechen gegenseitig schaden.

Nun muss Jacob, in dessen Haut der Spielende schlüpft, um sein Überleben kämpfen während er versucht, sich aus seiner aussichtslosen Situation zu befreien.

Warum Jacob das schicke Orange anziehen durfte erfährt man im Verlauf des Spiels.

Optik und Audio

Die Optik des Spiels zeigt sich in der Gestaltung der Spielwelt sehr düster und bietet die Fusion aus für „Weltall“-Szenarien typische Verwahrlosung von Gebäuden sowie zukunftsorientierte Technologie.

Die optische Besonderheit von The Callisto Protocol ist der sehr präsente Bodyhorror und die körperliche Gewalt und Entstellung bekannter menschlicher Formen.
Zudem stachen beim Testen die Darstellung von Schweißpartikel auf dem Protagonisten deutlich positiv hervor.

Optische Probleme wurden im Test nicht merklich festgestellt.

Das Sounddesign des Spiels fühlte sich stets passend und zur Spielwelt gehörend an.

Auditive Probleme wurden beim Text in Form von inkonsequenter Sprachausgabe festgestellt.
Es ist häufiger vorgekommen, dass die deutsche Sprachausgabe für einige Wörter oder wenige Sätze durch die englische Sprachausgabe ersetzt wurde.
Dieses Problem wird jedoch als marginal bewertet, da mit einer Behebung durch zukünftige Patches gerechnet wird.

Zu Beginn des Spiels besitzt Jacob noch eine wunderbare Haarpracht. Und seine Fähigkeit zu schwitzen behält er das gesamte Spiel über bei.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Die USK hat das Spiel mit einer Altersfreigabe von 18 Jahren versehen.
Dies ist allein durch die Gewaltdarstellungen mehr als gerechtfertigt, doch auch die Cronenberg-Esquen Körpertransformationen, die bildliche Darstellung von Körperzerstückelungen und die verschiedenen Möglichkeiten für den Protagonisten grafisch detailliert dargestellt zu sterben lassen jegliche andere Altersfreigabe indiskutabel erscheinen.

Eine Verwendung des Spiels in pädagogischen Kontexten ist somit lediglich in der Erwachsenenbildung möglich. Doch auch hier ist keine natürliche Verwendungsoption gegeben und eine spezielle Konstruktion eines Angebots basierend auf dem Spiel ist von Nöten.

Dies wäre einerseits für Game Studys selbst denkbar, indem Fallbeispiele entlang des Spiels behandelt werden.

Von einer Verwendung des Spiels in pädagogischen Kontexten wird jedoch abgeraten.

Die Entwickler haben es geschafft eine perfekte Stimmung im Spiel darzustellen.

Verbesserungspotential

The Callisto Protocol wurde mit einigen schwerwiegenden Fehlern veröffentlicht. Deren Behebung wurde zwar frühzeitig angegangen, der Schaden für die öffentliche sowie kritische Wahrnehmung des Spiels war dennoch schon geschehen.

Dem Spielspaß hinderlich waren einerseits, dass gewisse Wege optional waren und nicht mehr zugänglich, sobald man einen bestimmten Bereich verlassen hat. Zudem waren die Upgrade- und Verkaufsstationen im Spiel nur sporadisch verteilt. Beide Punkte Spielerfreundlicher zu gestalten würde eine größere Anzahl an Spielenden eine Erleichterung des Spielerlebnisses bringen.

Auch die recht schwerwiegende Steuerung des Spielcharakters, vor allem zu Beginn des Spiels, haben der Spieldynamik geschadet. Vor allem ist dies an Stellen im Spiel sichtbar geworden, an denen dem Charakter die Fähigkeit zu sprinten unerklärlicherweise abhandengekommen ist. 

Auch die GRP-Energieanzeige könnte präsenter dargestellt werden.

Jason findet sich im Chaos außerhalb der Zellen wieder.

Fazit

The Callisto Protocol ist kein perfektes Spiel. Dennoch ist der Spielspaß enorm, vor allem wenn man die Steuerung und die Atmosphäre absorbiert und verinnerlicht hat. Das Spiel ist daher mindestens für Fans des Genres sowie Interessierte mehr als spielenswert.

Auch wer dieser Charakter ist und welchen Einfluss er auf die Geschichte hat wird im Spielgeschehen erläutert.
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XIII Remake

Rezension zu den physischen Versionen von XIII Remake

In 2003 erschien ein Videospiel mit dem interessanten Namen „XIII“, welcher die römische Zahl für 13 darstellen soll. Dieses Spiel basierte auf einem gleichnamigen Comic und begeisterte zu seiner Zeit seine Spielenden.

In 2020 erschien dann ein Remake zu XIII – und wurde sowohl von der Presse als auch von Spielenden gleichermaßen negativ empfangen.

Das dem französischen Publisher das Spiel am Herzen liegt erkannte man daran, dass das Spiel sofort an das Studio Tower Five übergeben wurde um ein vollumfängliches Update für das Spiel anzufertigen und es für alle Spielenden zu einem genüsslichen Spielspaß umzuformen. Quasi ein Remaster eines Remakes.

Darum sind mehrere physische Versionen des Spiels erschienen – die 2020er Version auf der PS4 (die ein digitales Update erhielt) sowie in 2022 eine PS5- und Nintendo Switch-Version, welche bereits das Update enthalten. Wie sich diese Versionen im Detail unterscheiden soll folgend beleuchtet werden.

Das Remake beweist, dass es möglich ist, den ursprünglichen Charme einzufangen und trotzdem ein zeitgemäßes Spielerlebnis zu erschaffen.

Geschichte von XIII

XIII ist eine Ego-Shooter-Legende aus Zeiten der sechsten Konsolengeneration. Wer das Spiel damals gespielt hat wurde von einer damals noch unbekannten optischen Darstellung überrascht. XIII war der erste spielbare Comic, blieb jedoch auch wegen der tollen Geschichte und sauberen Spielmechaniken in Erinnerung.

Von Kritikern und Spielenden zugleich geliebt wurde XIII für jede Konsole und auch für den PC umgesetzt.

Den besonderen Charme der comichaften grafischen Darstellung ist dem Spiel auch im Remake nicht abzuerkennen.

Playstation 4: physische Version

Die pysische PS4-Version aus 2020 wurde direkt als limitierte Edition ausgeliefert – eine „unlimitierte“ Version hat es nie in den Handel geschafft (man könnte hier die schlechten Rezensionen als Grund erachten).

Die limitierte Version erhielt einen von außen bedruckten Pappschuber mit Artwork, das nur diese physische Version zu bieten hat.
Im Pappschuber befindet sich eine Metallhülle der französischen Firma FuturePak (in einem Gespräch mit der Firma auf der Gamescom 2022 wurde mir der Unterschied ihrer Hüllen zu den umgangssprachlich genannten Steelbooks offenbart), deren Prägung sich auf dem durchsichtigen Plastik innerhalb der Hülle befindet. Die Hülle selbst ist ebenfalls außen so wie innen bedruckt. Außen bietet sie ein detailliertes Artwork des Hauptcharakters sowie eines weiteren Charakters, innen wurden Comic-Typische Bildelemente sowie auch das XIII-Logo dargestellt.

In der Hülle selbst befindet sich die Spiele-Disc, die sich von anderen Discs nicht abhebt. Was sich von anderen physischen Veröffentlichungen jedoch unterscheidet sind die drei beigefügten Lithografien sowie der Gratis-DLC, der als Downloadcode auf einem Beilagenzettel aufzufinden ist.

Von allen physischen Versionen ist diese wohl die Schönste. Mit sehr viel Liebe fürs Detail und extra Mühe bei Zusätzen wie dem Schuber, der Metallhülle und den Lithografien hat man für 39,99€ eine physische Version bekommen, bei der sich andere Herausgeber eine Idee oder gleich Zwei abschauen könnten.

Playstation 5: physische Version​

Das Remaster des Remakes wurde sowohl in der PS5- als auch in seiner Nintendo Switch Veröffentlichung mit einem Plastik-Schuber in der physischen Version ausgeliefert. Dieser Schuber hat eine haptische Prägung des XIII-Schriftzugs, welche passend farblich eingefärbt wurde.
Besonders an der PS5-Version ist die doppelte Folierung des Spiels.
Die Blu-Ray Hülle ist mit einer Originalverschweißung mit der typischen Playstation-Banderole versehen, während der Schuber nochmal mit einer zweiten Folie verschweißt wurde.
Sobald die erste Folierung sowie der Schuber entfernt wurde präsentiert sich die offizielle Playstation-Versiegelung des Spiels sowie das eigentliche Cover.
Das Frontcover beinhaltet den XIII-Schriftzug auf schwarzem Hintergrund, wobei sich hinter dem Schriftzug das XIII-Artwork verbirgt.
Das Backcover greift die für das Spiel typischen Comic-Elemente auf und bettet die Inhalte der Rückseite darin ein.
Entfernt man nun auch die zweite Folierung kann man die Spielhülle öffnen, um zur Spieledisc und dem Inlay zu gelangen.
Das Inlay ist leider nur mit Legal-Notice bedruckt und bietet sonst keinen Mehrwert zur physischen Edition.
Auch liegen der PS5-Version keine besonderen Beilagen bei.
Die Spieledisc greift das Design des Frontcovers auf und ist mit den typischen Hinweisen einer Spieledisc versehen.

Nintendo Switch: physische Version​

Die Nintendo Switch-Version des Remasters des XIII Remakes unterscheidet sich kaum von der PS5-Version.
Auch hier ist derselbe Schuber präsent, dieser ist nur auf die Größe der typischen Switch-Hülle geschrumpft worden.
Natürlich ist das Spiel bei der Nintendo Switch-Version auf einer Switch-Cartridge zu finden, nicht auf einer Disc wie bei der PS5. Die Cartridge ist jedoch sehr lieblos gestaltet – neben den typischen Informationen ist hier nur der XIII-Schriftzug auf weißem Hintergrund zu finden.
Im Gegensatz zur PS5-Version hat die Nintendo Switch-Version lediglich eine einzige Folierung – eine separate Folierung der Spielhülle ohne Schuber ist hier nicht zu finden.
Zudem ist das Inlay der Nintendo Switch-Version überhaupt nicht bedruckt und präsentiert sich komplett in Weiß.

Ansonsten gleichen sich die physischen Nintendo Switch- und PS5-Versionen des Remasters des XIII Remakes.

Retrospektive: die Nintendo Gamecube​

Als Stellvertreter für das originale XIII soll die Nintendo Gamecube-Version ihre Dienste erweisen.

Das Cover zeigt die zu den Zeiten der sechsten Konsolengeneration möglichen Grafiken. Zudem sind die grafischen Elemente eines typischen Comics zur Gestaltung des Covers verwendet worden, was mit dem Textzusatz „Der erste 3D-Shooter im Comic Stil.“ ein echter Hingucker in damaligen Läden war und nicht nur Comic-Fans in seinen Bann gezogen hat.

Wie zur damaligen Zeit typisch ist die Innenseite des Covers unbedruckt.

Auch die Spieledisc ist typisch für die damalige Zeit mit Logos, Warnhinweisen und einem kleinen Artwork versehen worden (Aber wie süß sind bitte die kleinen Gamecube-Discs mit ihren 1,46GB Speicherplatz?).

Fotografisch nicht dokumentierbar ist hier die normalerweise beiliegende Anleitung, die in meiner Version bedauerlicherweise abhanden gekommen ist.

Leider bietet die physische Version des 2003er XIII keine Besonderheiten gegenüber anderen physischen Veröffentlichungen zu der damaligen Zeit – Dennoch hebt die grafische Gestaltung des Covers das Spiel von vielen damaligen Konkurrenten ab.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Pädagogisch lässt sich das Spiel nur schwer in Bildungskontexte einbinden.
Selbstverständlich lässt sich XIII, wie die meisten anderen Spiele auch, für Lernende in der passenden Altersgruppe (das Spiel hat sowohl in der ursprünglichen Version auf beispielsweise dem Nintendo Gamecube als auch in den Versionen der achten (PS4, Switch etc.) und neunten (PS5 etc.) Konsolengeneration eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten) in allgemeine Konzepte wie Erörterungen etc. einbinden.
Ein spezifisch auf das Spiel geschneiderter Einsatz ist jedoch aufgrund des historischen Wertes und der aktuellen Neu-Umsetzung des Spiels gerade in spezifischeren Bereichen wie den naheliegenden Game Studies selbst oder auch in historischen Bereichen, beispielsweise anhand der Untersuchung von Veränderungen zwischen der ursprünglichen und der Remake-Version, denkbar.

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Vampire The Masquerade – Swansong​

Rezension zu Vampire : The Masquerade - Swansong​

„Vampire: The Masquerade – Swansong“ ist ein Rollenspiel aus dem Hause Big Bad Wolf Studio.
Swansong hebt sich dadurch ab, dass das Spiel sehr auf seine Geschichte und die Entscheidungen des Spielers fokussiert ist. Zudem steuert der Spieler nicht nur einen Protagonisten, sondern gleich drei Verschiedene. Jede Entscheidung beeinflusst das Spielgeschehen, sodass in Summe 15 verschiedene Enden im Spiel erreichbar sind.
Swansong erinnert durch die entscheidungslastige Ausrichtung an Spiele aus der Telltale-Schmiede. Aufgrund der drei spielbaren Charaktere erinnert das Spiel auch leicht an GTA 5.

Zum Testen liegt Videospielwissenschaft die physische Version von Vampire: The Masquerade – Swansong für Sony’s Playstation 5 vor.

Geschichte von Vampire : The Masquerade

Die Vampire: The Masquerade Spielereihe besitzt eine weitreichende Geschichte.
Die Adaption als digitales Spiel beruht auf dem gleichnamigen Pen-&-Paper-Rollenspiel, das bereits 1991 von einem schwedischen Verlag veröffentlicht wurde und anschließend ins Deutsche übersetzt wurde. Das Pen-&-Paper Spiel hat eine weitreichende Welt geschaffen, in der Vampire in einer Schattengesellschaft leben und sich unbemerkt in die Gesellschaft integriert haben. Die Vampirgesellschaft agiert und existiert weltweit und ist unterteilt in mehrere Clans, die auf Blutlinien beruhen.

Auf Grundlage des Pen-&-Paper Spiels, welches selbst zu einer größeren Serie von Brettspielen gehört, wurden mehrere Digitale Spiele entwickelt, die, so wie die Brettspielereihem, als „World of Darkness“-Reihe bekannt ist. Innerhalb dieser wurden in der Vampire: The Masquerade-Reihe im Jahr 2000 das Digitale Spiel „Vampire: The Masquerade – Redemption“ und im Jahr 2004 das Digitale Spiel „Vampire: The Masquerade – Bloodlines“ erschaffen. Mit dem zweiten Spiel hat die Reihe einen berüchtigten Ruf unter Liebhabern gewonnen, da das Spiel einzigartige Ansätze und Mechaniken gekoppelt mit einer Atmosphäre, die Spielende in ihren Bann zog (ähnlich den Fähigkeiten der Vampire der selbigen Welt), vorwies. Die positiven Eigenschaften wurden jedoch von den vielen technischen Mängeln überschattet, die oftmals zu Abstürzen führten oder das Spiel an gewissen Punkten nicht mehr spielbar machten. Leider führten die Probleme bei der Entwicklung von Bloodlines sowie die technischen Mängel zur Pleite des Entwicklerstudios.
Dennoch ist die Reihe nicht untergegangen und hat mit „Coteries of New York“ (2019) ; „Shadows of New York“ (2020) ; „Night Road“ (2020) ; „Out for Blood“ (2021) ; „Parliament of Knives“ (2021) ; „Sins of the Sires“ (2022) sowie „Bloodhunt“ (2022) eine Vielzahl an Nachfolgern zu Bloodlines hervorgebracht.

Ein Nachfolger von Bloodlines wurde bereits angekündigt, die Veröffentlichung hierzu steht jedoch noch aus.
Der neuste Eintrag in der Reihe ist „Swansong“, welcher den Blutdurst während der Wartezeit bis „Bloodlines 2“ stillen kann.

Auf frischer Tat ertappt.

Handlung

Vampire: The Masquerade – Swansong erzählt die Geschichte eines brutalen Vorfalles, der die Vampirgesellschaft der „Camarilla“ in der Stadt Boston tief erschüttert. Um schlimmere Auswirkungen vorzubeugen geht der Spielende dem Vorfall aus der Sicht von drei spielbaren Charakteren, die jeweils ihren eigenen besonderen Platz in der Camarilla besitzen, auf den Grund.

Die Vampir-Gesellschaft ist eine diverse jedoch exklusive Gemeinschaft.

Charaktere

Swansong biete eine Vielzahl an Charakteren, da diese essentiell für die Narrative des Spiels sind. Daher folgend nur ein kurzer Anriss der drei Hauptcharaktere sowie der mächtigsten Person der Camarilla.

Emem
Emem ist der erste Charakter, den der Spielende steuert. Emem leitet verschiedene Nachtclubs und besitzt großes Ansehen in der Camarilla – auch beim Prinzen, dem Oberhaupt der Camarilla.

Galeb
Galeb ist ein ebenso hoch angesehenes Mitglied der Camarilla, da er sich zielführend unter den Sterblichen fortbewegen kann und effektiv an Informationen aus der Welt der Sterblichen kommt, in dem er einen FBI Agenten mimt.

Leysha
Leysha ist eine Wahrsagerin mit plagenden Visionen, weswegen sie sich lange Zeit „abgeschoben“ in therapeutischer Behandlung befand.

Prinz Iversen
Das Oberhaupt der Camarilla in Boston ist Prinz Iversen – wobei Prinz hier eine geschlechterneutrale Bezeichnung zu sein scheint, denn Prinz Iversen ist eine zielstrebige und kluge Frau. Durch den blutigen Vorfall sieht der Prinz ihre Position in Gefahr und beauftragt daher alle Hauptcharaktere mit eigenen Aufgaben um dem Problem Herr zu werden.

Geteilte Mahlzeiten machen die meiste Freude.

Spielweise und Steuerung

Die Spielweise besteht darin, dass der aktuell gesteuerte Charakter sich in geschlossenen Gebieten bewegt um beispielsweise mit Gegenständen zu interagieren, was zur Informationsgewinnung dient. Auch kleinere Rätsel können dem Spielenden begegnen. Mit den gesammelten Informationen werden dann Gespräche unterstützt, die wiederum von den Fähigkeiten des Spielenden gesteuert werden. Die Fähigkeiten können durch das Investieren von Blut- oder Fokuspunkten temporär verbessert werden, was zwischen Sieg und Niederlage unterscheiden kann.

Der Spielende bewegt die Charaktere des Spiels aus der Schulterperspektive. Die Steuerung fühlt sich an als würde sie sich zwischen moderner Steuerung sowie „Tank-Controlls“ einordnen.

Neben den Fähigkeiten, die sich alle Charaktere teilen, besitzt jeder Hauptcharakter eine besondere Fähigkeit – die häufiger oder weniger häufig zum Einsatz kommen.

Der Hauptaspekt des Spiels liegt im Erleben der Geschichte und die Spielweise versucht die Geschichte passend zu untermalen.

Für den kleinen Hunger zwischendurch.

Optik und Audio

Die Optik des Spiels zeigt sich in der Gestaltung der Spielwelt einerseits pompös, wie man sich das in einer Geheimgesellschaft vorstellen könnte, andererseits stets irgendwie dunkel und verschwommen.

Leider überrascht das Spiel mit unzeitgemäßer Grafik, vielerlei Texturbugs und altertümlichen Animationen.

Zeitweise hindert die Optik nicht am Spielgenuss, die optischen Probleme bleiben jedoch im Gedächtnis.

Auch die Audio des Spiels wirkt eher nach Budget-Titel, wirkt sich jedoch nicht so negativ auf die Spielerfahrung aus wie die Optik.

Eine typische Perspektive für ein Zweigesprächssituation.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Die USK hat das Spiel mit einer Altersfreigabe von 18 Jahren versehen.
Dies ist definitiv gerechtfertigt, da allein die Gewaltdarstellungen jegliche andere Freigabe verhindern würde.

Eine Verwendung des Spiels in pädagogischen Kontexten ist somit lediglich in der Erwachsenenbildung möglich. Doch auch hier ist keine natürliche Verwendungsoption gegeben und eine spezielle Konstruktion eines Angebots basierend auf dem Spiel ist von Nöten.

Dies wäre einerseits für Game Studys selbst denkbar, indem Fallbeispiele entlang des Spiels behandelt werden. Doch auch in weniger spezifischen Kreisen kann das Spiel auf seine Erzählstrukturen untersucht werden, was durch das Verweben von drei Erzählsträngen ein potentielles Erfahrungswachstum im Bereich Storytelling erwarten lässt.

Wie viel Melancholie soll das Spiel ausstrahlen? - Ja.

Verbesserungspotential

Zwei wirklich störende Faktoren birgt Swansong in sich.

Erstens verhindert die Grafik eine wirkliche Immersion. Im Jahr 2022 sind Spielende bereits um Längen besseres gewohnt, wodurch beispielsweise die Gesichtsanimationen eine große Hürde darstellen und stets eine Erinnerung daran ist, das ein Digitales Spiel gespielt wird.

Zweitens ist die Spielmechanik selbst hinderlich für einen Flow-Effekt. Zu Beginn müssen Spielende die jeweiligen Attribute der Charaktere selbst zuordnen – ohne zu wissen, welche Bereiche für die Charaktere und auch im weiteren Spielverlauf von Relevanz sind. Ein frühes „Verskillen“ ist damit sehr wahrscheinlich. Dies ist insofern schwerwiegend, da die erworbenen Fähigkeiten essentiell für einen positiven Abschluss der Geschichte sind. Neben den Fähigkeiten gibt es in der Spielwelt generierbare Punkte (Hunger, Kraft), die den Einsatz der Fähigkeiten ermöglichen. Ist diese Ressource jedoch taktisch unklug verwendet worden sind Fähigkeiten an notwendigen Punkten im Spielgeschehen nicht mehr einsetzbar – und somit eine negative Folge einer Begegnung immanent.

Ein positives Ende zu erreichen gelingt damit lediglich mit Glück. Oder mit mehrmaligen Spieldurchläufen. Oder mit einem Lösungsbuch.

Nur ein kleines Häppchen.

Fazit

Swansong leidet zwar unter seiner Grafik und der Spielmechanik, erzählt dennoch eine spannende Geschichte im Vampire: The Masquerade-Universum, die nicht verpasst werden will. Swansong ist eine willkommene Einstimmung auf das kommende „Bloodlines 2“ – mahnt jedoch auch erneut vor den Problemen, welche wie ein Fluch auf der Spielereihe zu liegen scheint.

Eine Pause nach der Arbeit ist richtig und wichtig.
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Mighty Goose

Rezension zu Mighty Goose

In Mighty Goose übernimmt der Spieler die Rolle einer Gans, die in einem hochentwickelten Kampfanzug steckt.
Mighty Goose zieht los um Kameraden aus den Klauen der Gegner zu befreien während Bösewichte, die sich ihm auf dem Weg in die Quere stellen, ihr blaues Wunder erleben werden.

Getestet wurde in dieser Rezension die digitale Rezensionskopie des Spiels auf der Playstation 5.

Glückliche Gans im Kampfanzug.

Handlung

In „Mighty Goose“ übernimmt der Spielende die Rolle der namensgebenden Gans, die sich in einem stark gepanzerten und  Kampfanzug befindet. Dadurch ist es Mighty Goose auch ermöglicht, große und schwere Waffen und Fahrzeuge zu führen.

Dies ist auch notwendig, denn als Teil einer galaktischen Vereinigung zum Schutze vor dem bösen Void King und seinem unzähligen Schergen ist Frieden nie eine Option gewesen.

Gehe hier hin - mache das. Handlung einfach erzählt.

Charaktere

Mighty Goose ist wohl der ikonischste Charakter des Spiels.

Neben der Gans sind jedoch auch weitere Teammitglieder wie eine Ente, ein Schwein oder ein Hase an Mighty Gooses Seite zu sehen.

Viel charakterlichen Ausbau darf man jedoch nicht erwareten, das Spiel legt definitiv den Fokus auf das Gameplay und weniger auf die Story oder das Worldbuilding.

Mighty Goose mit seinen Kollegen der Ente und dem Schwein vor einem Fahrzeug, dass wohl an den Panzer aus Metal Slug angelehnt ist,

Spielweise und Steuerung

Mighty Goose spielt sich wie das aus liebe entstandene Kind der Franchises „Mega Man“ und „Metal Slug“.

Die Levelstruktur erinnert zweifellos an Mega Man, während die Spielweise definitiv an Metal Slug angelehnt ist. Dies zeigt sich nicht nur in der Waffen- sondern auch in der Fahrzeugwahl.

Gesteuert wird das Spiel an der Konsole klassisch über das entsprechende Gamepad. Die Steuerung fühlt sich sehr präzise und intuitiv an.

Bemerkenswert sind kleinere Symbiosen aus Steuerung und Spielweise, wie zum Beispiel, dass Mighty Goose sich mit Shotgun-Schüssen nach unten wie bei einem Raketenantrieb weit nach oben katapultieren kann. So können sonst unerreichbare Stellen zugänglich gemacht werden.

Vor allem durch den „Berserker“-Modus der Gans hebt sich Mighty Goose von der Konkurrenz ab. Nachdem die Leiste durch Schaden an Gegnern gefüllt wurde kann sich die Gans in einen Zustand der Rage begeben, welches die Schussfrequenz deutlich erhöht und die Gans beinahe gegen jeglichen Schaden immun macht.

Mighty Goose im "Berserker"-Modus.

Optik und Audio

Die Optik des Spiels überzeugt durch seinen Retro-Charme auf voller Linie. Auch das Charakter und Leveldesign überzeugen optisch.

Vor allem jedoch der optische Witz, den eine Gans in einem Kampfanzug mit sich bringt, hebt das Spiel von Konkurrenten ab.

Auch die Audio des Spiels trieft voller Charme. Nicht nur, dass die Hintergrundmusik und die Soundeffekte eine wundervolle Symbiose mit der Optik eingehen. Die Anspielungen an die Inspirationen des Spiels erwärmen Kennern des Genres das Herz.

Das an die Spielereihe „Metal Slug“ angelehnte „Heavy Machinegun“, das beim Einsammeln der entsprechenden Waffe ertönt erfüllt mit Freude.

Am "Warning"-Banner wird der Einfluss der Spielereihe "Mega Man" deutlich.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Der Witz des Spiels kann der dargestellten Gewalt leider nicht entgegenwirken, weswegen eine Verwendung des Spiels in einem pädagogischen Rahmen nicht zu empfehlen ist.

Zwar ist eine Integrierung als Beispiel für ein weniger nutzenswertes Spiel in der Lehrenden- oder Erwachsenenbildung vorstellbar, die Verwendung von Negativbeispielen kann jedoch sicherlich kontrovers diskutiert werden.

Um run-and-gun Spiele im pädagogischen Kontext zu verwenden sollte daher auf andere Vertreter des Genres zurückgegriffen werden.

Der optische Wahnsinn des Spiels macht den Einsatz im pädagogischen Kontext schwierig.

Verbesserungspotential

Neben dem ganzen Charme des Spiels erscheint die Story weniger gut integriert zu sein.

Für zukünftige Teile der Spielereihe wäre ein größerer Fokus auf die Spielwelt, die Charaktere und die Hintergrundgeschichte wünschenswert.

Die "Leere" der Spielgeschichte soll durch das präsentierte Bild untermalt werden.

Fazit

Mighty Goose ist eine leckere Zwischenmahlzeit für Fans von run-and-gun Spielen.

Gerade im lokalen Koop-Modus entfaltet das Spiel durch seinen Wahnsinn und das daraus entstehende Chaos eine Dynamik, die für lautstarkes Lachen und große Freude auf der Couch sorgt.

Zwei Freunde richten mehr Schaden an als eine Gans ganz alleine.
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Star Wars : Jedi Fallen Order​

Rezension zu Star Wars : Jedi Fallen Order

Star Wars: Jedi Fallen Order ist ein Action-Adventure-Videospiel, das von Respawn Entertainment entwickelt und von Electronic Arts veröffentlicht wurde. Es wurde am 15. November 2019 für Microsoft Windows, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht. Das Spiel spielt in der Zeit nach den Ereignissen von Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith.

Entstehungsgeschichte

Respawn Entertainment, die Schöpfer der erfolgreichen Titanfall-Spieleserie, arbeiteten mehrere Jahre lang an Star Wars: Jedi Fallen Order. Das Spiel wurde von einer Gruppe von erfahrenen Entwicklern geleitet, darunter Stig Asmussen, der zuvor an der Entwicklung der God of War-Serie beteiligt war. Das Spiel wurde in Zusammenarbeit mit Lucasfilm und Disney entwickelt, um sicherzustellen, dass es sich nahtlos in die Star Wars-Geschichte einfügt.

Handlung

Die Handlung von Star Wars: Jedi Fallen Order folgt dem jungen Padawan Cal Kestis, der Order 66 überlebt hat und sich nun auf der Flucht vor dem Imperium befindet. Zusammen mit seinen Begleitern reist er durch verschiedene Planeten, um seine Jedi-Fähigkeiten zu verbessern und das Geheimnis der Order zu lüften. Die Geschichte ist gut erzählt und bietet viele spannende Momente, die die Spieler begeistern werden.

Optik und Audio

Die Optik und der Sound von Star Wars: Jedi Fallen Order sind beeindruckend. Die Umgebungen sind detailliert und gut gestaltet, und die Charaktermodelle sehen lebensecht aus. Die Musik und Soundeffekte sind ebenfalls sehr gut und fügen sich nahtlos in das Star Wars-Universum ein. Die Lichtschwertkämpfe sind besonders beeindruckend und bieten ein visuelles Spektakel.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Star Wars: Jedi Fallen Order bietet keine explizite pädagogische Erfahrung, aber das Spiel fordert die Spieler heraus, ihre Problemlösungsfähigkeiten und ihre Fähigkeit, Rätsel zu lösen, zu verbessern. Es gibt auch viele moralische Entscheidungen, die der Spieler treffen muss, und diese Entscheidungen können Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Geschichte haben. Insgesamt kann das Spiel als unterhaltsame und lehrreiche Erfahrung angesehen werden.

Verbesserungspotential

Das Spiel hat einige kleinere technische Probleme, insbesondere in Bezug auf die Kameraführung und die Steuerung. Diese Probleme können gelegentlich zu Frustration führen, aber sie beeinträchtigen das Spielerlebnis nicht allzu sehr. Es gibt auch einige Aspekte des Spiels, die verbessert werden könnten, wie zum Beispiel das Kampfsystem, das manchmal ein wenig eintönig sein kann.

Fazit

Star Wars: Jedi Fallen Order ist ein fesselndes und unterhaltsames Spiel, das Fans der Star Wars-Franchise sicherlich begeistern wird. Die Handlung ist spannend und die Optik und der Sound sind beeindruckend. Das Spiel fordert die Spieler heraus und bietet eine lohnende Erfahrung. Obwohl es einige kleinere Probleme gibt, ist es insgesamt ein sehr gutes Spiel und eine Empfehlung für alle Fans von Star Wars und Action-Adventur-Spielen.

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Fire Emblem : Three Houses (Nintendo Switch)

Rezension zu Fire Emblem : Three Houses

Fire Emblem : Three Houses ist ein einzelspieler Taktik-Rollenspiel aus dem Hause des Entwicklerstudios Intelligent Systems. Veröffentlicht wurde das Spiel von Nintendo.
Das Spiel erschien am 26.07.2019 exklusiv für die Nintendo Switch.
Die Fire Emblem-Serie hat zusammen mit der Final Fantasy Tactics-Serie die wohl bekanntesten Ableger des Taktik-Rollenspiel-Genres erschaffen.
Der neuste Ableger der Fire Emblem-Serie hebt sich durch einige Neuerungen von seinen Vorgängern ab. Die Option, eine Überwelt frei zu erkunden und die damit einhergehenden, der Serie bisher fremden, Möglichkeiten sticht jedoch am meisten hervor.

Zum testen liegt Videospielwissenschaft die Rezensionsversion von Fire Emblem : Three Houses für die Nintendo Switch vor. Ein herzlicher Dank geht hierfür an Nintendo Europe.

Auf "Fódlan" nimmt die Handlung ihren Lauf.

Geschichte von Fire Emblem : Three Houses

Fire Emblem ist eine seit langem bestehende Serie, welche ihre Anfänge 1990 auf dem Famicom in Japan fand.

Die Serie feierte ihr Debüt in Deutschland am 16. Juli 2004 mit dem Erscheinen von Fire Emblem (Originaler Titelzusatz: Rekka no Ken | Eng: The Blazing Blade | Übersetzt: Das Schwer der lodernden Flamme) für den Gameboy Advance.
Spätestens seit der Integration von Charakteren der Fire Emblem-Spiele in den Super Smash Bros.-Spielen erfreut sich die Serie an stets steigender Bekanntheit und hat viele weitere Titel hervorgebracht. Die wohl bekanntesten sind Fire Emblem : Path Of Radiance für die Nintendo Gamecube und der Nachfolger Fire Emblem : Radiant Dawn.

Frühe Ableger der Serie haben heutzutage in ihrer physikalischen Version bereits einen nennenswerten Sammlerwert.

Einige Titel der Fire Emblem-Serie.

Handlung

Die Geschichte von Fire Emblem : Three Houses handelt von dem Kind eines Söldners, welches ein großes Schicksal zu erfüllen hat.
Dieser stille Protagonist ist zu Beginn des Spiels noch Teil der Söldnerbande seines Vaters. Durch einen Zufall müssen die Söldner einen Überfall von Räuber auf ein Dorf verhindern. Die Räuber sind Studenten des Kloster Garreg Mach gefolgt und nun gilt es, diese zu beschützen. Im Geschehen um diesen Überfall hört der Protagonist eine Stimme in seinem Kopf.
Es stellt sich heraus, dass im Protagonisten eine Stimme lebt, welche sich im Körper eines jungen Mädchens vor dem inneren Auge des Protagonisten materialisieren kann und sich „Sothis“ nennt.
Nachdem die Räuber in die Flucht geschlagen wurden, erkennt ein zur Hilfe eilender Ritter des Klosters den Söldner als einen verschollen geglaubten Hauptmann der Ritter wieder.
Durch dieses Treffen wird der Söldner abermals als Hauptmann rekrutiert und der Protagonist soll den Posten eines Hauslehrers, hier Magistra genannt, in der Militärakademie des Klosters übernehmen.

Die Geschichte rund um das Kloster Garreg Mach und das Lüften um das Geheimnis namens Sothis sind der Antrieb der Geschichte von Fire Emblem : Three Houses.

Das Haus des Schwarzen Adlers im Selbststudium.

Charaktere

Die Anzahl verschiedener Charaktere mit Persönlichkeit und definierten Eigenschaften ist in Fire Emblem : Three Houses aufgrund der Spielart von Beginn an sehr hoch.
Es lassen sich jedoch einige Hauptcharaktere, die für den Verlauf der Geschichte tragende Rollen spielen, hervorbringen.
Der gespielte Protagonist (wahlweise männlich oder weiblich) ist das Kind eines Söldners namens Jeralt, welcher, wie sich herausstellt, ein ehemalig hochrangiger Ritter war. Der Protagonist hört die Stimme einer geheimnisvollen Person, von der zu Beginn nicht klar ist, wer diese überhaupt ist.
Im Verlauf der Geschichte wird der Protagonist ein Hauslehrer (Magistra) einer Akademie, welche die Ritter des Landes ausbildet. In dieser Akademie gibt es die drei namens gebenden Häuser, welches jedes Jahr von jeweils einem anderen Haussprecher angeführt wird.
Für das Haus der Schwarzen Adler ist dies Edelgard, die Prinzessin aus dem Kaiserreich von Adrestia.
Der Anführer des Hauses der Blauen Löwen ist in diesem Jahr Prinz Dimitri aus dem Königreich Faerghus.
Zu guter Letzt führt Claude, der Enkel des Anführers der Allianz von Leicester, das Haus der Goldenen Hirsche.
Das Kloster, welches die Akademie beinhaltet, wird von Rhea geleitet. Sie ist die Erzbischöfin der Kirche von Seiros, welche ebenfalls die Herrschaft über das Land innehat.

Die Persönlichkeit jedes einzelnen Charakters ist stets detailliert ausgearbeitet und wird durch Aktion, Reaktion und das gesprochene Wort der einzelnen Charaktere verdeutlicht.

Der Protagonist (links, in diesem Fall weiblich) mit den drei Haussprechern.

Spielweise und Steuerung

Der essenzielle Kerninhalt der Fire Emblem-Serie ist der taktische Kampf.
Fire Emblem : Three Houses spielt sich in seinen Kampfsequenzen wie ein traditionelles Taktik-Rollenspiel. Der Schwierigkeitsgrad sowie der permanente Tod von Einheiten sind zu Beginn des Spiels nach eigenen Vorlieben einstell- und auswählbar.
Als Neuerung für das Kampfsystem wurde die Truppenformationen eingeführt. Jeder Charakter kann ein Bataillon in den Kampf führen und dieses, als eine Art Spezialangriff, einsetzen.
Wichtig für das Kampfgeschehen ist es, ein Auge auf die Anzahl der Anwendungen einer Waffe, bevor sich diese abgenutzt hat und kaputtgeht, zu haben.
Wie auch die Waffen eine bestimmte Haltbarkeit haben, besitzen auch die Bataillone eine begrenzte Ausdauer. Diese kann jedoch im komplementären Laden wieder aufgefrischt werden.

Neben dem Kampf hat Fire Emblem : Three Houses das Dasein als Mentor als Spielprinzip eingeführt. Als Mentor ist man für eines der drei Häuser des Klosters zuständig. Man muss seine Schüler unterrichten, eine Bindung zu ihnen aufbauen und sich selbst stets fortbilden. Eine sinnige Ergänzung zum Verbessern der Fertigkeiten aller Spielfiguren.
Entscheidungen, beispielsweise in Dialogen, wirken sich direkt auf die Zuneigung (im Spiel als Unterstützungswert bezeichnet) anderer Charaktere zu dem eigenen Protagonisten aus. Auch die Positionierung der Einheiten im Kampf und Entscheidungen als Mentor beeinflussen den Unterstützungswert zwischen den Charakteren. Wenn der Unterstützungswert zwischen gewissen Einheiten groß genug ist, werden neue Dialogoptionen und Kampfmanöver freigeschaltet.
Wenn ein Charakter einen bestimmten Level übersteigt und die richtigen Voraussetzungen erfüllt und Fähigkeiten erlernt hat, kann dieser eine neue Kampfklasse annehmen.

Durch die vielen Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Charaktere wie Einzelunterricht oder auch den Lernzielen ist eine komplexe und individuelle Charakterentwicklung möglich.

Die Spielweise ist Taktik-Rollenspiel typisch.
Das Erreichen einer neuen Stufe ist stets befriedigend.

Optik und Audio

Die Optik des Spiels lässt während der freien Erkundung der Akademie zu wünschen übrig. Avatare sehen zum Teil sehr komisch aus, die Grafik erinnert an bessere Playstation 2 Spiele. Zudem können Spielinhalte plötzlich aufpoppen, beim Testen ist es sogar vorgekommen, dass ein Nichtspielercharakter aus einer Wand im zweiten Obergeschoss gelaufen kam.
In den Zwischensequenzen werden dem Spieler jedoch atemberaubend schöne Animationen präsentiert. Hoffentlich wird es zukünftig möglich sein, eine solche Grafik in allen Spielsequenzen zu integrieren.
Anzumerken sind die süßen Avatare in Pixel-Grafik, welche in den Ladeanimationen oder in gewissen Menüs angezeigt werden. Dies erinnert an erste Ableger der Serie.

Die Soundeffekte im Spiel ist stets passend und klingt qualitativ hochwertig.
Auch die Musik des Spiels ist herausragend. Sie klingt erhaben, königlich und mittelalterlich. Sie ist gut komponiert und passt sich der Atmosphäre, beispielsweise in Kämpfen, an. Die japanische Synchronisation ist wie so oft Balsam für die Ohren und perfekt inszeniert. Auch die dazu angezeigte deutsche Übersetzung liest sich sinnhaft.

Die gezeichneten Zwischensequenzen sind wunderschön.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Die USK hat das Spiel mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren versehen.
Dies ist definitiv gerechtfertigt, da ein fundiertes Text- & Sprachverständnis vorausgesetzt ist, um die Spielinhalte zu verstehen. Der Großteil aller Erläuterungen im Spiel werden schriftlich dargestellt. Auch sind die komplexen Zusammenhänge der Spielfunktionen eine gewisse Hürde. Zudem muss ein gewisser Grad an taktischem Denkvermögen vorhanden sein, welches jedoch durch das Spielen erweitert wird.
Auch Fähigkeiten wie Entscheidungsfindung und Empathie werden gestärkt. Das Spiel verlangt dem Spieler eine Vielzahl an Entscheidungen ab und die komplexen Charakterentwicklungen und die zwischenmenschlichen Beziehungen aller Charaktere trainieren das empathische Vermögen des Spielers.

Das Einbeziehen aller Faktoren kann überwaltigen.

Verbesserungspotential

Dem Spieler werden zu Beginn des Spiels einige Entscheidungsoptionen angeboten. Eine Erklärung, wie sich bestimmte Entscheidung auf das Spielgeschehen auswirken, sucht man als Spieler jedoch vergeblich.
So wertvoll Entscheidungsfindungen auch sein können, ist es pädagogisch fraglich, Entscheidungen ohne Grundlage fundierter Kenntnisse über Auswirkung und Konsequenzen zu treffen. Aber auch in Betracht auf die Motivation kann eine falsche Entscheidung zu Beginn des Spiels den Spielspaß verderben.

In zukünftigen Ablegern der Serie sollten Erläuterungen der Entscheidungsmöglichkeiten zumindest optional abrufbar sein.

Es wird nicht erläutert, welches Ausmaß diese Entscheidung hat.

Fazit

Fire Emblem : Three Houses ist durch seine Vielzahl an Mechaniken und Handlungsoptionen ein sehr komplexes Spiel. Durch den Zusatz der Akademie und den damit verbundenen Möglichkeiten und Aufgaben erhält die Serie eine Tiefe, die so nicht zu erwarten war.
Einsteiger können sicherlich mit wenig Zeitaufwand in Training und Geschichte auf dem leichten Schwierigkeitsgrad das Spiel beenden.
Wer das Spiel jedoch in vollen Zügen genießen möchte, muss Zeit investieren und sich in die Mechaniken einlesen und einarbeiten.
Aufgrund der ständigen Belohnungen durch das Spiel (beispielsweise die vielen Levelaufstiege, der Fortschritt im Umgang mit einer bestimmten Waffe etc.) wird das Belohnungszentrum des Gehirns stets zur Dopamin Ausschüttung angeregt. Demnach ist das hineinfuchsen in die Spielmechaniken aber auch sehr lohnenswert.

Erneut haben es die Macher von Fire Emblem geschafft, nicht nur einen weiteren herausragenden Ableger des Taktik-Rollenspielgenres zu kreieren, sondern zeigen damit auch, wie das Genre wachsen und welche Potenuziale noch entdeckt werden können.

Die Neuerungen im Spiel sorgen für noch mehr Erfolgsmomente.
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For The King (Nintendo Switch)

Rezension zu For The King

For The King ist ein strategisches Rollenspiel aus dem Hause IronOak Games. Headup Games hat das Spiel in Deutschland am 23. Mai 2019 veröffentlicht. Digital ist das Spiel für 24,99 € und als physische Version für 31,99 € erhältlich.
For The King hebt sich von anderen Rollenspielen durch seine detailgetreue Nachempfindung von Pen-and-Paper-Rollenspielen ab. Es fühlt sich folglich an, als erlebe man ein analoges Rollenspiel in einer digitalen Umgebung. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die Spielwelt, die dem Spielbrett eines Brettspiels ähnelt. Als Beispiel hierfür kann der Blick auf die hexagenen Spielfelder gelenkt werden, die in ähnlicher Form in dem Gesellschaftsspiel „Die Siedler von Catan“ vorkommen.
Zum Testen liegt Videospielwissenschaft, mit freundlichem Dank an den Herausgeber Headup Games, ein physisches Rezensionsexemplar für die Nintendo Switch vor.

Inhalt der physischen Version von For The King

Geschichte von For The King

For The King hat als Brettspiel-Idee das Licht der Welt erblickt. Nach der Umformung der Idee zu einem Videospiel versuchte IronOak Games 2015 das Startkapital für die Entwicklung des Spiels über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter.com zu generieren. Damit waren sie am 16. September 2015 auch erfolgreich.
Das Spiel befand sich mehrere Monate im Early-Access und wurde, nach beinahe 3 Jahren Entwicklungszeit, am 19. April 2018 mithilfe von Curve Digital auf dem PC veröffentlicht.
Mehrere Spielerweiterungen später wurde das Spiel als Komplettpacket nun auch für Konsolen veröffentlicht.

Vom Brettspiel zum Videospiel

Handlung

Der König ist tot und das Königreich verfällt in Chaos. Mit dieser Prämisse beginnt das Spiel – zumindest im ersten Szenario. Der Spieler übernimmt darin alleine (oder mit zwei weiteren Mitspielern) die Rolle einer kleinen Abenteurergruppe, die im Auftrag der nun verwitweten Königin das Chaos stoppen und den Grund dafür erforschen soll.
Die Gruppe besteht aus drei Bewohnern des Königreiches, die per-se keine Kämpfer sind, sondern ganz normale Bürger. Im Verlauf des Abenteuers erlenen diese jedoch Kampftechniken, meistern Herausforderungen, besiegen wilde Monster und bezwingen Verliese.

Diese kurze Schilderung der Königin reicht, um die Prämise des Spiels zu erkennen.

Charaktere

Wirklich ausgeprägte Charaktere gibt es in For The King nicht.
Zwar gibt es beispielsweise in der ersten Kampagne den (verstorbenen) König, die Königin und einen Hauptantagonisten.
Die unterstützenden Nebencharaktere sind jedoch uncharakterisiert und austauschbar.
Auch die Hauptcharaktere sind allein durch ihre Charakterklassen unterscheidbar. Eine Personalität besitzen diese jedoch nicht.
Dies alles stört jedoch nicht, da es in dem Spiel primär um die Reise und das Abenteuer selbst geht. Die marginale Geschichte reicht aus, um als Antrieb für den Spieler zu dienen.

Die drei Helden des Spiels sind individualisierbar.

Spielweise und Steuerung

For The King ist ein rundenbasiertes Rollenspiel mit intuitiver Steuerung. Anfangs kann das Spielprinzip äußerst verwirrend sein. Diese Verwirrung kann man entweder mit dem Studieren der Enzyklopädie oder durch das Erlernen des Spiels während dem Spielen beseitigen. Mit der zweiten Methode findet man auch nach Stunden des Spielens neue Gameplay-Elemente. Dies ist fesselnd und motivierend.
Jeder Charakter kann in seinem Zug nur eine bestimmte Anzahl an Aktionen vollführen. Die Aktionen werden mit dem linken Analogstick angewählt und mit einem der rechten Knöpfe bestätigt. Der Erfolg aller Aktionen ist im Spiel zufallsbedingt. Angelehnt ist diese Methode an das Würfel Rollen aus Pen-and-Paper-Spielen. Sobald ein Charakter seinen Zug beendet, ist der nächste Charakter an der Reihe.
Die Spielwelt ist in Hexagone eingeteilt. Pro Zug kann eine bestimmte Anzahl an Hexagonen beschritten werden. Diese Hexagone können unter Anderem Gebäude oder Gegner beherbergen. Je nach Ereignis können auf einem Hexagon verschiedene Aktionen unternommen werden. In Städten kann beispielsweise eine Gaststätte besucht werden, um Fokus- und Lebenspunkte zu regenerieren. Verliese können erkunden und bezwungen, Gegner bekämpft werden. Die Kämpfe laufen ebenfalls rundenbasiert ab. Trefferchance und Schadenspunkte werden durch Würfelglück ermittelt – das Glück kann durch Fokuspunkte beeinflusst werden.

Die auf Konsolen veröffentlichte Version von For The King enthält sämtliche Zusatzinhalte und somit insgesamt sechs ganze Abenteuer. Darunter befindet sich beispielsweise ein unendliches Abenteuer und ein kompetitiver Mehrspielermodus.
Die Langzeitmotivation in dem Spiel liegt in der Bezwingung aller Abenteuer und dem spielinternen Wissensladen. In diesem können neue Spielinhalte freigeschaltet werden. Wissenspunkte dienen hierfür als Währung, die während des Spielens durch das Erledigen größerer Aufgaben erhältlich sind. Nach der Freischaltung von Inhalten im Wissensladen kann ein modifiziertes Spielerlebnis erfahren werden.

Abschließend sei gesagt, dass beim Spielen gewisser Frust durch das Zufallsprinzip auftreten kann. Vor allem, wenn dadurch der gesamte Abenteuertrupp außer Gefecht gesetzt und somit das Abenteuer unwiderruflich beendet wird.

Im Wissensladen sind neue Spielinhalte, wie z.B. neue Charakterklassen, zu erwerben.
Ein Abenteurer wurde außer Gefecht gesetzt. Dies sollte unbedingt vermieden werden!

Optik und Audio

For The King bietet einen einzigartigen, polygonen Cellshading-Stil. Die Farben sind bunt und vielfältig, jedoch stets gedeckt und niemals grell. Oftmals sind die Texturen verwaschen – dies scheint jedoch mehr Stilmittel als Fehler zu sein.
Hervorzuheben sind die Ausrüstungsgegenstände, die das Aussehen der Charaktere während dem Tragen verändern.

Die Musik im Spiel hat einen mittelalterlichen Flair und auch die Geräusche und Audioeffekte sind stimmig.

Bunt, polygonisch und verwaschen.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

In For The King existiert keine Sprachausgabe. Die Handlung sowie die Regeln des Spiels werden dem Spieler nur in Textform offenbart. Somit sind fortgeschrittene Lese- und Textverständniskompetenzen von Nöten. Zudem sind die fordernden strategischen Elemente sowie die dargestellte Gewalt, vor allem durch die Ragdoll-ähnlichen Todesanimationen, ausschlaggebend für ein Mindestalter von empfohlenen 12 Jahren.
Der angebotene Kooperationsmodus, sei es nun online oder lokal, ist förderlich für soziale Kompetenzen wie z.B. Kommunikation. Zudem weckt das Spielen mit anderen realen Spielern stets ein Gemeinschaftsgefühl.
Textverständnis und strategisches Denken sind nicht nur Voraussetzung, sondern werden während dem Spielen ebenfalls geschult und gestärkt.
Somit ist For The King für alle Altersklassen geeignet und gerade für Teenager zur Entschleunigung des Alltags und zum Erlernen strategischen Denkens zu empfehlen.

In der Enzyklopädie sind die essentiellen Informationen nachschlagbar.

Verbesserungspotential

Als Verbesserungsvorschlag bei der Spielweise sei nur anzumerken, dass eventuell ein noch leichterer Schwierigkeitsgrad für Spielanfänger zu empfehlen sei. Unerfahrene Spieler können mit der Komplexität des Spiels schnell überfordert sein und der permanente Tod der Gruppe kann dann zu einem frühzeitigen Spielabbruch führen.

Zur Technik des Spiels ist anzumerken, dass während dem Testen zwei Spielfehler aufgetreten sind, die einen Neustart des Spiels notwendig gemacht haben. Zwar speichert das Spiel automatisch vor jedem Zug eines Protagonisten. Trotzdem wäre es dienlich, diese Bugs zu beseitigen.
Auch die lange Ladezeit beim ersten Starten des Spiels ist negativ aufgefallen und eine Beseitigung dessen würde das Spielerlebnis abrunden.

Leichter als im Schwierigkeitsgrad "Lehrling" wird es nicht.

Fazit

For The King ist ein interessanter und empfehlenswerter Versuch, analoge Rollenspiele in eine digitale Form zu bringen.
Als Videospieler ist man heutzutage kaum noch daran gewöhnt, sich ein großes Regelwerk zu Gemüte zu führen. Wer diese Einstiegshürde jedoch überwindet und Freude an Rollenspielen hat, der wird mit For The King mehr als ausreichend Inhalt für einen relativ schmalen Taler erhalten.
Eine klare Spielempfehlung kann demnach für For The King ausgesprochen werden.

Rundenbasiert und Würfelzwang: Rollenspielelemente par excellence.
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