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Rezension zu "Slain : Back from Hell"

Headup Games hat am 19. Juli 2018 das von Wolf Brew Games entwickelte Spiel „Slain: Back from Hell“ in Deutschland sowohl physisch für eine unverbindliche Preisempfehlung von 29,99€ sowie digital für eine unverbindliche Preisempfehlung von 19,99€ veröffentlicht. Eine Zusammenarbeit mit Merge Games hat die Veröffentlichung in Deutschland ermöglicht.

Der Spieler übernimmt die Kontrolle des Spielavatars namens Bathoryn, einem grauhaarigen Mann, dessen Optik stark an die Mode der Death Metal-Szene angelehnt ist.
Die Spielgeschichte handelt davon, wie Bathoryn aus einem ewigen Schlaf gerissen wird, um die Welt wieder einmal vom Bösen zu reinigen. Widerwillig akzeptiert er sein Schicksal und lässt seinen Frust darüber an seinen Gegnern und verbal auch an seinen Helfern aus.

Das Spielprinzip basiert auf den Grundprinzipien eines Platformers und bedient sich an Actionspiel-Elementen und lässt sich somit als Metroidvania definieren. Zusammen mit der Atmosphäre des Spiels erinnert das Spiel stark an die Castlevania-Serie.
Der Avatar muss in einem Level von A nach B gelangen und dabei Hindernisse überwinden. In Slain sind diese Hindernisse nicht nur Abgründe und höher oder tiefer gelegene Ebenen sondern eben auch Gegner. Um diese Gegner zu bezwingen besitzt der Avatar Nahkampfwaffen sowie Magie, die er sowohl im Nah- als auch im Fernkampf nutzen kann.
Wenn man einen Gegner bezwingt fühlt man sich mächtig, da diese keine leichte Beute sind. Positiv anzumerken ist das Ende von Bossgegnern. Denn diese muss man mit einem letzten Schlag hinrichten, nachdem man deren Trefferpunkte vollkommen ausgelöscht hat.

Das Spiel folgt einer strikten Level-Struktur, welche aus zwei Teilen besteht. Die einzelnen Level sind über eine eigenes Mini-Level, welches frei von Gegnern ist und an eine historische Stadt erinnert, auswählbar.
Jedes Level beginnt in einem Aussenareal und die Spielrichtung ist zum Großteil horizontal. Das Aussenareal stellt immer den Weg zu einem Turm dar, welcher die zweite Hälfte des Levels und die Domäne des Endgegner darstellt. Im Turm selbst ändert sich die Spielrichtung von horizontal zu vertikal. Am Ende der zweiten Hälfte eines Levels ist der Endgegner aufzufinden, wessen Niederlage das erfolgreiche Bestehen des Levels bedeutet.
Jedes der Level besitzt eine versteckte Passage, in der ein stärkerer Gegner zu finden ist. Nachdem dieser bezwungen wurde erscheint eine Schatzkiste, in der sich eins von fünf Stücken eines Talismanes befindet.
Dieser Talisman bringt dem Avatar einen Vorteil gegenüber dem Endgegner des gesamten Spiels.

Die wunderbare Pixeloptik des Spiels ist sehr detailliert gestaltet und erinnert an die 8 und 16 Bit-Ära der Videospiele.
Leider verschmelzen wichtige Gegenstände oder Hindernisse mit dem Hintergrund und sorgen gerade zu Beginn dafür, dass der Spieler diese nicht erkennt.

Hervorzuheben ist auch die Spielmusik, welche sehr antreibend und ebenfalls an Heavy Metal angelehnt ist. Die Musik untermalt die düstere, stark von Heavy Metal beeinflusste Optik und rundet somit den gewählten Kunststil stimmig ab.

Im Anzeigebildschirm werden alle notwendigen Informationen bildlich für den Spieler dargestellt. Die Lebensleiste des Avatars, welche die übrigen Trefferpunkte darstellen, als auch der Manabalken, welche die übrige magische Kraft des Avatars darstellt, sind in der oberen linken Ecke des Bildschirms zu sehen. Es fällt auf, dass keine Ausdauerleiste zu sehen ist und dem Spieler somit kein Angriffslimit auferzwungen wird.

Ohne ein Lernlevel, welches optional im Startmenü des Spiels auswählbar ist, erscheint die Steuerung zunächst herausfordernd. Mit ein wenig Übung lässt sich die Steuerung jedoch auch ohne Anleitung meistern.
Die Steuerung des Avatars ist präzise und der Spieler erhält dadurch eine gewisse Resonanz zu den Bewegungen des Avatars. Somit sind Präzisionssprünge oder schnelles Bewegen durch die Level, wie es beispielsweise für “Speedruns” von Nöten ist, möglich.
Man sollte jedoch gerade bei Abgründen darauf achten, nicht unachtsam von Gegnern getroffen zu werden. Denn der Avatar erleidet bei Schaden einen Rückstoß, der den Avatar in einen Abgrund schubsen und somit töten kann.

Ein Tod ist jedoch nicht gravierend, da man unendlich oft wiederbelebt werden kann. Damit man jedoch nicht stets neu am Beginn eines Level anfangen muss gibt es Statuen im Level, die zwischenspeichern und als Kontrollpunkt dienen. Beim Passieren dieser Kontrollpunkte werden sowohl die Trefferpunkte als auch der Manavorrat des Avatars vollständig aufgefüllt.
Zur Wiederherstellung selbiger sind in den Level auch vereinzelt Heilgegenstände aufzufinden.

Slain besitzt einen hohen Schwierigkeitsgrad, der jedoch stets fair bleibt und mit Übung meisterbar ist. Jedes Scheitern lässt sich auf Fehler des Spielers zurückführen und basiert nicht auf unfair programmierten Ereignissen oder Gegnern im Spiel. Seine eigenen Fehler zu analysieren, sie beim nächsten Versuch auszumerzen und somit Schritt für Schritt ein Level zu meistern motiviert sehr und verleiht dem Spieler ein erhabenes Gefühl.

Während dem Testen ist keinerlei Fehler oder sonstiges aufgetreten, weder Einbrüche in der Bildrate noch Spielabstürze. Die Portierung auf die Nintendo Switch ist somit gelungen.

Fazit:

Slain : Back from Hell ist ein überragendes Metroidvania und sticht durch seine Heavy Metal Einflüsse und die detaillierte Pixeloptik hervor.
Dieses Spiel ist nicht nur für Veteranen des Genres gedacht sondern bietet auch Einsteigern, die Interesse an einer Herausforderung haben, die Möglichkeit in das Genre einzutauchen.
Eine Perle für die Nintendo Switch, welche glücklicherweise eine physikalische Version erhalten hat und in keiner Sammlung fehlen darf.

Startbildschirm von Slain : Back from Hell
Bathoryn zu sehen mitten in einem Präzisionssprung
Bathoryn findet eine Schatzkiste mit einem Talisman-Fragment
Der eindrucksvoller Kunststil ist insgesamt stimmig
Animation eines aufgeladenen Angriffs