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(Langzeit-)Archivierung von Videospielen

Die Erhaltung von Videospielen für die Nachwelt ist eine wichtige und unabdingliche Aufgabe.
Im Vergleich mit anderen kulturellen Medien, wie beispielsweise Büchern, wird dieser Aufgabe in Deutschland jedoch noch nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt.
Bücher beispielsweise werden in Deutschland per Gesetz gesammelt und aufbewahrt.
Doch Videospiele werden bis heute nicht im gesetzlichen Auftrag aufbewahrt.
Und das obwohl Videospiele in Deutschland bereits 2008 vom Deutschen Kulturrat offiziell als Kulturgut definiert wurden.
Am 14.08.2018 sind es bereits 10 Jahre her, seitdem Videospiele in Deutschland als Kulturgut gelten. Langsam ist es an der Zeit, dem Verfall von Videospielen entgegen zu arbeiten.
Ein großer Schritt in die richtige Richtung wurde bereits unternommen. Das Projekt Internationale Computerspielesammlung könnte die Aufgabe der Erhaltung von Videospielen stemmen. Zwei wichtige Faktoren sollen in diesem Projekt bearbeitet werden. Die Erstellung einer Datenbank und die Präsentation der physikalischen Medien an einem Standort. Sowohl die Datenbank als auch die physikalische Sammlung sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Jedoch sind die Details dieses Projektes nicht publik. Somit sind Fragen zur Vollständigkeit der angestrebten Sammlung, dem geplanten Umfang oder ähnlichem offen. Zudem ist ein gesetzlicher Auftrag zur Erhaltung von Videospielen auch bei diesem Projekt noch nicht abzusehen. Die finanzielle Förderung durch die Regierung ist jedoch ein gutes Zeichen.

Es ist demnach zu hoffen, dass die Aufgabe zur Erhaltung von Videospielen in Deutschland in naher Zukunft von der Regierung ernst genommen und eine Institution gesetzlich damit beauftragt wird.

Viele Privatpersonen beschäftigen sich aufgrund der fehlenden staatlichen Betreuung des Problems mit der (Langzeit-)Archivierung von Videospielen.
Die Bemühungen reichen vom Sammeln der physikalischen Medien bis hin zum digitalen Archivieren von Spielen. Der physische und technische Teil des Unterfangens ist aktuell zumindest im privaten Sektor relativ gut versorgt. Wenige kümmern sich jedoch um den bibliothekarischen Aufwand, den die Archivierung mit sich bringt. Und der Aufwand, der bisher betrieben wurde, ist kryptisch und nicht wissenschaftlich belegt.
Begriffsdefinitionen, Zusammentragen von Gesammtverzeichnissen mit allen erforderlichen Informationen und vieles mehr wird selbst von den Publishern nicht getätigt.
Darum hat es sich Videospielwissenschaft.de zur Aufgabe genommen, den bibliothekarischen Aufwand zu betreiben und somit zur Langzeitarchivierung von Videospielen beizutragen.

Der Australier Joel Hopkins, besser bekannt als Last Gamer, besitzt die größte Videospielsammlung der Welt