XIII Remake

Rezension zu den physischen Versionen von XIII Remake

In 2003 erschien ein Videospiel mit dem interessanten Namen „XIII“, welcher die römische Zahl für 13 darstellen soll. Dieses Spiel basierte auf einem gleichnamigen Comic und begeisterte zu seiner Zeit seine Spielenden.

In 2020 erschien dann ein Remake zu XIII – und wurde sowohl von der Presse als auch von Spielenden gleichermaßen negativ empfangen.

Das dem französischen Publisher das Spiel am Herzen liegt erkannte man daran, dass das Spiel sofort an das Studio Tower Five übergeben wurde um ein vollumfängliches Update für das Spiel anzufertigen und es für alle Spielenden zu einem genüsslichen Spielspaß umzuformen. Quasi ein Remaster eines Remakes.

Darum sind mehrere physische Versionen des Spiels erschienen – die 2020er Version auf der PS4 (die ein digitales Update erhielt) sowie in 2022 eine PS5- und Nintendo Switch-Version, welche bereits das Update enthalten. Wie sich diese Versionen im Detail unterscheiden soll folgend beleuchtet werden.

Das Remake beweist, dass es möglich ist, den ursprünglichen Charme einzufangen und trotzdem ein zeitgemäßes Spielerlebnis zu erschaffen.

Geschichte von XIII

XIII ist eine Ego-Shooter-Legende aus Zeiten der sechsten Konsolengeneration. Wer das Spiel damals gespielt hat wurde von einer damals noch unbekannten optischen Darstellung überrascht. XIII war der erste spielbare Comic, blieb jedoch auch wegen der tollen Geschichte und sauberen Spielmechaniken in Erinnerung.

Von Kritikern und Spielenden zugleich geliebt wurde XIII für jede Konsole und auch für den PC umgesetzt.

Den besonderen Charme der comichaften grafischen Darstellung ist dem Spiel auch im Remake nicht abzuerkennen.

Playstation 4: physische Version

Die pysische PS4-Version aus 2020 wurde direkt als limitierte Edition ausgeliefert – eine „unlimitierte“ Version hat es nie in den Handel geschafft (man könnte hier die schlechten Rezensionen als Grund erachten).

Die limitierte Version erhielt einen von außen bedruckten Pappschuber mit Artwork, das nur diese physische Version zu bieten hat.
Im Pappschuber befindet sich eine Metallhülle der französischen Firma FuturePak (in einem Gespräch mit der Firma auf der Gamescom 2022 wurde mir der Unterschied ihrer Hüllen zu den umgangssprachlich genannten Steelbooks offenbart), deren Prägung sich auf dem durchsichtigen Plastik innerhalb der Hülle befindet. Die Hülle selbst ist ebenfalls außen so wie innen bedruckt. Außen bietet sie ein detailliertes Artwork des Hauptcharakters sowie eines weiteren Charakters, innen wurden Comic-Typische Bildelemente sowie auch das XIII-Logo dargestellt.

In der Hülle selbst befindet sich die Spiele-Disc, die sich von anderen Discs nicht abhebt. Was sich von anderen physischen Veröffentlichungen jedoch unterscheidet sind die drei beigefügten Lithografien sowie der Gratis-DLC, der als Downloadcode auf einem Beilagenzettel aufzufinden ist.

Von allen physischen Versionen ist diese wohl die Schönste. Mit sehr viel Liebe fürs Detail und extra Mühe bei Zusätzen wie dem Schuber, der Metallhülle und den Lithografien hat man für 39,99€ eine physische Version bekommen, bei der sich andere Herausgeber eine Idee oder gleich Zwei abschauen könnten.

Playstation 5: physische Version​

Das Remaster des Remakes wurde sowohl in der PS5- als auch in seiner Nintendo Switch Veröffentlichung mit einem Plastik-Schuber in der physischen Version ausgeliefert. Dieser Schuber hat eine haptische Prägung des XIII-Schriftzugs, welche passend farblich eingefärbt wurde.
Besonders an der PS5-Version ist die doppelte Folierung des Spiels.
Die Blu-Ray Hülle ist mit einer Originalverschweißung mit der typischen Playstation-Banderole versehen, während der Schuber nochmal mit einer zweiten Folie verschweißt wurde.
Sobald die erste Folierung sowie der Schuber entfernt wurde präsentiert sich die offizielle Playstation-Versiegelung des Spiels sowie das eigentliche Cover.
Das Frontcover beinhaltet den XIII-Schriftzug auf schwarzem Hintergrund, wobei sich hinter dem Schriftzug das XIII-Artwork verbirgt.
Das Backcover greift die für das Spiel typischen Comic-Elemente auf und bettet die Inhalte der Rückseite darin ein.
Entfernt man nun auch die zweite Folierung kann man die Spielhülle öffnen, um zur Spieledisc und dem Inlay zu gelangen.
Das Inlay ist leider nur mit Legal-Notice bedruckt und bietet sonst keinen Mehrwert zur physischen Edition.
Auch liegen der PS5-Version keine besonderen Beilagen bei.
Die Spieledisc greift das Design des Frontcovers auf und ist mit den typischen Hinweisen einer Spieledisc versehen.

Nintendo Switch: physische Version​

Die Nintendo Switch-Version des Remasters des XIII Remakes unterscheidet sich kaum von der PS5-Version.
Auch hier ist derselbe Schuber präsent, dieser ist nur auf die Größe der typischen Switch-Hülle geschrumpft worden.
Natürlich ist das Spiel bei der Nintendo Switch-Version auf einer Switch-Cartridge zu finden, nicht auf einer Disc wie bei der PS5. Die Cartridge ist jedoch sehr lieblos gestaltet – neben den typischen Informationen ist hier nur der XIII-Schriftzug auf weißem Hintergrund zu finden.
Im Gegensatz zur PS5-Version hat die Nintendo Switch-Version lediglich eine einzige Folierung – eine separate Folierung der Spielhülle ohne Schuber ist hier nicht zu finden.
Zudem ist das Inlay der Nintendo Switch-Version überhaupt nicht bedruckt und präsentiert sich komplett in Weiß.

Ansonsten gleichen sich die physischen Nintendo Switch- und PS5-Versionen des Remasters des XIII Remakes.

Retrospektive: die Nintendo Gamecube​

Als Stellvertreter für das originale XIII soll die Nintendo Gamecube-Version ihre Dienste erweisen.

Das Cover zeigt die zu den Zeiten der sechsten Konsolengeneration möglichen Grafiken. Zudem sind die grafischen Elemente eines typischen Comics zur Gestaltung des Covers verwendet worden, was mit dem Textzusatz „Der erste 3D-Shooter im Comic Stil.“ ein echter Hingucker in damaligen Läden war und nicht nur Comic-Fans in seinen Bann gezogen hat.

Wie zur damaligen Zeit typisch ist die Innenseite des Covers unbedruckt.

Auch die Spieledisc ist typisch für die damalige Zeit mit Logos, Warnhinweisen und einem kleinen Artwork versehen worden (Aber wie süß sind bitte die kleinen Gamecube-Discs mit ihren 1,46GB Speicherplatz?).

Fotografisch nicht dokumentierbar ist hier die normalerweise beiliegende Anleitung, die in meiner Version bedauerlicherweise abhanden gekommen ist.

Leider bietet die physische Version des 2003er XIII keine Besonderheiten gegenüber anderen physischen Veröffentlichungen zu der damaligen Zeit – Dennoch hebt die grafische Gestaltung des Covers das Spiel von vielen damaligen Konkurrenten ab.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Pädagogisch lässt sich das Spiel nur schwer in Bildungskontexte einbinden.
Selbstverständlich lässt sich XIII, wie die meisten anderen Spiele auch, für Lernende in der passenden Altersgruppe (das Spiel hat sowohl in der ursprünglichen Version auf beispielsweise dem Nintendo Gamecube als auch in den Versionen der achten (PS4, Switch etc.) und neunten (PS5 etc.) Konsolengeneration eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten) in allgemeine Konzepte wie Erörterungen etc. einbinden.
Ein spezifisch auf das Spiel geschneiderter Einsatz ist jedoch aufgrund des historischen Wertes und der aktuellen Neu-Umsetzung des Spiels gerade in spezifischeren Bereichen wie den naheliegenden Game Studies selbst oder auch in historischen Bereichen, beispielsweise anhand der Untersuchung von Veränderungen zwischen der ursprünglichen und der Remake-Version, denkbar.

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Fire Emblem : Three Houses (Nintendo Switch)

Rezension zu Fire Emblem : Three Houses

Fire Emblem : Three Houses ist ein einzelspieler Taktik-Rollenspiel aus dem Hause des Entwicklerstudios Intelligent Systems. Veröffentlicht wurde das Spiel von Nintendo.
Das Spiel erschien am 26.07.2019 exklusiv für die Nintendo Switch.
Die Fire Emblem-Serie hat zusammen mit der Final Fantasy Tactics-Serie die wohl bekanntesten Ableger des Taktik-Rollenspiel-Genres erschaffen.
Der neuste Ableger der Fire Emblem-Serie hebt sich durch einige Neuerungen von seinen Vorgängern ab. Die Option, eine Überwelt frei zu erkunden und die damit einhergehenden, der Serie bisher fremden, Möglichkeiten sticht jedoch am meisten hervor.

Zum testen liegt Videospielwissenschaft die Rezensionsversion von Fire Emblem : Three Houses für die Nintendo Switch vor. Ein herzlicher Dank geht hierfür an Nintendo Europe.

Auf "Fódlan" nimmt die Handlung ihren Lauf.

Geschichte von Fire Emblem : Three Houses

Fire Emblem ist eine seit langem bestehende Serie, welche ihre Anfänge 1990 auf dem Famicom in Japan fand.

Die Serie feierte ihr Debüt in Deutschland am 16. Juli 2004 mit dem Erscheinen von Fire Emblem (Originaler Titelzusatz: Rekka no Ken | Eng: The Blazing Blade | Übersetzt: Das Schwer der lodernden Flamme) für den Gameboy Advance.
Spätestens seit der Integration von Charakteren der Fire Emblem-Spiele in den Super Smash Bros.-Spielen erfreut sich die Serie an stets steigender Bekanntheit und hat viele weitere Titel hervorgebracht. Die wohl bekanntesten sind Fire Emblem : Path Of Radiance für die Nintendo Gamecube und der Nachfolger Fire Emblem : Radiant Dawn.

Frühe Ableger der Serie haben heutzutage in ihrer physikalischen Version bereits einen nennenswerten Sammlerwert.

Einige Titel der Fire Emblem-Serie.

Handlung

Die Geschichte von Fire Emblem : Three Houses handelt von dem Kind eines Söldners, welches ein großes Schicksal zu erfüllen hat.
Dieser stille Protagonist ist zu Beginn des Spiels noch Teil der Söldnerbande seines Vaters. Durch einen Zufall müssen die Söldner einen Überfall von Räuber auf ein Dorf verhindern. Die Räuber sind Studenten des Kloster Garreg Mach gefolgt und nun gilt es, diese zu beschützen. Im Geschehen um diesen Überfall hört der Protagonist eine Stimme in seinem Kopf.
Es stellt sich heraus, dass im Protagonisten eine Stimme lebt, welche sich im Körper eines jungen Mädchens vor dem inneren Auge des Protagonisten materialisieren kann und sich „Sothis“ nennt.
Nachdem die Räuber in die Flucht geschlagen wurden, erkennt ein zur Hilfe eilender Ritter des Klosters den Söldner als einen verschollen geglaubten Hauptmann der Ritter wieder.
Durch dieses Treffen wird der Söldner abermals als Hauptmann rekrutiert und der Protagonist soll den Posten eines Hauslehrers, hier Magistra genannt, in der Militärakademie des Klosters übernehmen.

Die Geschichte rund um das Kloster Garreg Mach und das Lüften um das Geheimnis namens Sothis sind der Antrieb der Geschichte von Fire Emblem : Three Houses.

Das Haus des Schwarzen Adlers im Selbststudium.

Charaktere

Die Anzahl verschiedener Charaktere mit Persönlichkeit und definierten Eigenschaften ist in Fire Emblem : Three Houses aufgrund der Spielart von Beginn an sehr hoch.
Es lassen sich jedoch einige Hauptcharaktere, die für den Verlauf der Geschichte tragende Rollen spielen, hervorbringen.
Der gespielte Protagonist (wahlweise männlich oder weiblich) ist das Kind eines Söldners namens Jeralt, welcher, wie sich herausstellt, ein ehemalig hochrangiger Ritter war. Der Protagonist hört die Stimme einer geheimnisvollen Person, von der zu Beginn nicht klar ist, wer diese überhaupt ist.
Im Verlauf der Geschichte wird der Protagonist ein Hauslehrer (Magistra) einer Akademie, welche die Ritter des Landes ausbildet. In dieser Akademie gibt es die drei namens gebenden Häuser, welches jedes Jahr von jeweils einem anderen Haussprecher angeführt wird.
Für das Haus der Schwarzen Adler ist dies Edelgard, die Prinzessin aus dem Kaiserreich von Adrestia.
Der Anführer des Hauses der Blauen Löwen ist in diesem Jahr Prinz Dimitri aus dem Königreich Faerghus.
Zu guter Letzt führt Claude, der Enkel des Anführers der Allianz von Leicester, das Haus der Goldenen Hirsche.
Das Kloster, welches die Akademie beinhaltet, wird von Rhea geleitet. Sie ist die Erzbischöfin der Kirche von Seiros, welche ebenfalls die Herrschaft über das Land innehat.

Die Persönlichkeit jedes einzelnen Charakters ist stets detailliert ausgearbeitet und wird durch Aktion, Reaktion und das gesprochene Wort der einzelnen Charaktere verdeutlicht.

Der Protagonist (links, in diesem Fall weiblich) mit den drei Haussprechern.

Spielweise und Steuerung

Der essenzielle Kerninhalt der Fire Emblem-Serie ist der taktische Kampf.
Fire Emblem : Three Houses spielt sich in seinen Kampfsequenzen wie ein traditionelles Taktik-Rollenspiel. Der Schwierigkeitsgrad sowie der permanente Tod von Einheiten sind zu Beginn des Spiels nach eigenen Vorlieben einstell- und auswählbar.
Als Neuerung für das Kampfsystem wurde die Truppenformationen eingeführt. Jeder Charakter kann ein Bataillon in den Kampf führen und dieses, als eine Art Spezialangriff, einsetzen.
Wichtig für das Kampfgeschehen ist es, ein Auge auf die Anzahl der Anwendungen einer Waffe, bevor sich diese abgenutzt hat und kaputtgeht, zu haben.
Wie auch die Waffen eine bestimmte Haltbarkeit haben, besitzen auch die Bataillone eine begrenzte Ausdauer. Diese kann jedoch im komplementären Laden wieder aufgefrischt werden.

Neben dem Kampf hat Fire Emblem : Three Houses das Dasein als Mentor als Spielprinzip eingeführt. Als Mentor ist man für eines der drei Häuser des Klosters zuständig. Man muss seine Schüler unterrichten, eine Bindung zu ihnen aufbauen und sich selbst stets fortbilden. Eine sinnige Ergänzung zum Verbessern der Fertigkeiten aller Spielfiguren.
Entscheidungen, beispielsweise in Dialogen, wirken sich direkt auf die Zuneigung (im Spiel als Unterstützungswert bezeichnet) anderer Charaktere zu dem eigenen Protagonisten aus. Auch die Positionierung der Einheiten im Kampf und Entscheidungen als Mentor beeinflussen den Unterstützungswert zwischen den Charakteren. Wenn der Unterstützungswert zwischen gewissen Einheiten groß genug ist, werden neue Dialogoptionen und Kampfmanöver freigeschaltet.
Wenn ein Charakter einen bestimmten Level übersteigt und die richtigen Voraussetzungen erfüllt und Fähigkeiten erlernt hat, kann dieser eine neue Kampfklasse annehmen.

Durch die vielen Entwicklungsmöglichkeiten der einzelnen Charaktere wie Einzelunterricht oder auch den Lernzielen ist eine komplexe und individuelle Charakterentwicklung möglich.

Die Spielweise ist Taktik-Rollenspiel typisch.
Das Erreichen einer neuen Stufe ist stets befriedigend.

Optik und Audio

Die Optik des Spiels lässt während der freien Erkundung der Akademie zu wünschen übrig. Avatare sehen zum Teil sehr komisch aus, die Grafik erinnert an bessere Playstation 2 Spiele. Zudem können Spielinhalte plötzlich aufpoppen, beim Testen ist es sogar vorgekommen, dass ein Nichtspielercharakter aus einer Wand im zweiten Obergeschoss gelaufen kam.
In den Zwischensequenzen werden dem Spieler jedoch atemberaubend schöne Animationen präsentiert. Hoffentlich wird es zukünftig möglich sein, eine solche Grafik in allen Spielsequenzen zu integrieren.
Anzumerken sind die süßen Avatare in Pixel-Grafik, welche in den Ladeanimationen oder in gewissen Menüs angezeigt werden. Dies erinnert an erste Ableger der Serie.

Die Soundeffekte im Spiel ist stets passend und klingt qualitativ hochwertig.
Auch die Musik des Spiels ist herausragend. Sie klingt erhaben, königlich und mittelalterlich. Sie ist gut komponiert und passt sich der Atmosphäre, beispielsweise in Kämpfen, an. Die japanische Synchronisation ist wie so oft Balsam für die Ohren und perfekt inszeniert. Auch die dazu angezeigte deutsche Übersetzung liest sich sinnhaft.

Die gezeichneten Zwischensequenzen sind wunderschön.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Die USK hat das Spiel mit einer Altersfreigabe von 12 Jahren versehen.
Dies ist definitiv gerechtfertigt, da ein fundiertes Text- & Sprachverständnis vorausgesetzt ist, um die Spielinhalte zu verstehen. Der Großteil aller Erläuterungen im Spiel werden schriftlich dargestellt. Auch sind die komplexen Zusammenhänge der Spielfunktionen eine gewisse Hürde. Zudem muss ein gewisser Grad an taktischem Denkvermögen vorhanden sein, welches jedoch durch das Spielen erweitert wird.
Auch Fähigkeiten wie Entscheidungsfindung und Empathie werden gestärkt. Das Spiel verlangt dem Spieler eine Vielzahl an Entscheidungen ab und die komplexen Charakterentwicklungen und die zwischenmenschlichen Beziehungen aller Charaktere trainieren das empathische Vermögen des Spielers.

Das Einbeziehen aller Faktoren kann überwaltigen.

Verbesserungspotential

Dem Spieler werden zu Beginn des Spiels einige Entscheidungsoptionen angeboten. Eine Erklärung, wie sich bestimmte Entscheidung auf das Spielgeschehen auswirken, sucht man als Spieler jedoch vergeblich.
So wertvoll Entscheidungsfindungen auch sein können, ist es pädagogisch fraglich, Entscheidungen ohne Grundlage fundierter Kenntnisse über Auswirkung und Konsequenzen zu treffen. Aber auch in Betracht auf die Motivation kann eine falsche Entscheidung zu Beginn des Spiels den Spielspaß verderben.

In zukünftigen Ablegern der Serie sollten Erläuterungen der Entscheidungsmöglichkeiten zumindest optional abrufbar sein.

Es wird nicht erläutert, welches Ausmaß diese Entscheidung hat.

Fazit

Fire Emblem : Three Houses ist durch seine Vielzahl an Mechaniken und Handlungsoptionen ein sehr komplexes Spiel. Durch den Zusatz der Akademie und den damit verbundenen Möglichkeiten und Aufgaben erhält die Serie eine Tiefe, die so nicht zu erwarten war.
Einsteiger können sicherlich mit wenig Zeitaufwand in Training und Geschichte auf dem leichten Schwierigkeitsgrad das Spiel beenden.
Wer das Spiel jedoch in vollen Zügen genießen möchte, muss Zeit investieren und sich in die Mechaniken einlesen und einarbeiten.
Aufgrund der ständigen Belohnungen durch das Spiel (beispielsweise die vielen Levelaufstiege, der Fortschritt im Umgang mit einer bestimmten Waffe etc.) wird das Belohnungszentrum des Gehirns stets zur Dopamin Ausschüttung angeregt. Demnach ist das hineinfuchsen in die Spielmechaniken aber auch sehr lohnenswert.

Erneut haben es die Macher von Fire Emblem geschafft, nicht nur einen weiteren herausragenden Ableger des Taktik-Rollenspielgenres zu kreieren, sondern zeigen damit auch, wie das Genre wachsen und welche Potenuziale noch entdeckt werden können.

Die Neuerungen im Spiel sorgen für noch mehr Erfolgsmomente.
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Moonlighter (Nintendo Switch)

Rezension zu Moonlighter

Moonlighter ist ein von Digital Sun entwickeltes Action-Adventure, welches Elemente einer Verkaufs- sowie Städtebausimulation enthält sowie gewisse Rollenspieleinflüsse besitzt.

Moonlighter erinnert in seinen Action-Adventure-Aspekten eindeutig an 2D-Ableger der The Legend of Zelda-Reihe. Das Unterhalten eines Ladens und das Upgraden der Stadt erinnert mehr an die Harvest Moon-Reihe.
Zum testen liegt Videospielwissenschaft, von Headup Games zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt, die deutsche Retail-Version von Moonlighter für die Nintendo Switch vor. Herzlichsten Dank hierfür.

Geschichte von Moonlighter

Moonlighter ist der erste und bislang einzige Ableger seiner Reihe.
Der Indie-Erfolg des Spiels verhalf dem Entwicklerstudio zu weltweiter Bekanntheit.

Die Verliese des Spiels erinnern mit den zufällig generierten Räumen und der Optik sehr an The Binding of Isaac, das Kampfsystem ähnelt mit den verschiedenen Waffen The Legend of Zelda. Die Ausweichrolle gleicht der Mechanik aus „Bloodborne“.

Die Entwickler selbst sagen, dass einige der Vorbilder für das Spiel neben Anderen auch The Binding Of Isaac sowie The Legend Of Zelda : Minish Cap gewesen sind.[1]

[1] Kommentar aus der Kickstarter Kampagne (siehe Quellenangabe)

Handlung

Moonlighter handelt von Will, dem Sohn eines Ladenbesitzers, der aus dem Dorf Rynoka stammt. Der Laden seines Vaters heißt The Moonlighter und ist der älteste Laden in ganz Rynoka. Will hat das Erbe seines Vaters angetreten und leitet heutzutage das Moonlighter.

Seinen aufgrunddessen nie verwirklichten Traum, ein Held zu sein, lebt Will während seiner Jagd nach neuen Gegenständen für seinen Laden aus.

Dafür besucht er die verschiedenen Verliese, die es nahe Rynoka gibt. Einst wurde das Dorf nur aufgrund dieser Verliese überhaupt errichtet.

Tagsüber verkauft Will die gefundenen Gegenstände in seinem Laden. Der Spieler führt Will bei seiner täglichen Routine an.

© Sergio Melero

Charaktere

Der Hauptprotagonist und Avatar des Spielers ist Will, vollzeit Ladenbesitzer und teilzeit Held. Als Erbe des ältesten Ladens in Rynoka führt er diesen gewissenhaft und geht nachts seinem Traum nach: er plant der erste Held-Händler der Welt werden.

Neben Will gibt es in Rynoka noch viele weitere Dorfbewohner. Einige davon unterstützen Will bei seinen Vorhaben durch Rat und Tat. Ein alter Mann namens Zenon beispielsweise versucht stets Will auf dem rechten Weg zu halten.
Andere helfen mehr durch Verkauf von nützlichen Gegenständen oder durch die Herstellung neuer Ausrüstung wie beispielsweise der Schmied Andrei oder die Hexe Eris.

Konzeptgrafik: Andrei (L) und Eris (R)

Spielweise und Steuerung

Die Spielweise von Moonlighter teilt sich in das Erbeuten von Gegenständen und Bezwingen der Verliese sowie das Verkaufen der Gegenstände und Weiterentwickeln der Stadt.
Will benötigt die Gegenstände aus den Verliesen um Geld zu erwirtschaften, welches er wiederum in die Entwicklung der Stadt steckt, um dort neue Ausrüstung herstellen zu können – womit er wiederum tiefer in die Verliese oder in gar neue Verliese eindringen kann. Somit entsteht ein Kreislauf aus Verliesbezwingung und Ladenführung.

Es gibt zwei Zeiten im Spiel – Tag und Nacht. Tagsüber sind alle Läden geöffnet und Will kann in seinem Laden Gegenstände verkaufen. Nachts ist dies nicht mehr möglich, jedoch kann nachts (wie auch tagsüber) in den Verliesen nach Gegenständen gejagt werden.

Die Räume und Gegner innerhalb der Verliese werden bei jedem Betreten neu generiert. Diese Zufallsgenerierung erhält im Spiel sogar eine logische Erklärung. Somit ist jedes Betreten ein neues Abenteuer.

Neue Rüstungsteile und Waffen lassen sich herstellen und einmalig mit Zaubern verbessern.

Neue Mitglieder können für die Dorfgemeinschaft rekrutiert werden, indem ihnen ein Startkapital zur Unternehmensgründung bezahlt wird. Auch der Laden lässt sich durch das Erkaufen von Verbesserungen aufwerten und mit besseren Gegenständen ausstatten.
Ein Händler offeriert gar zusätzliches Mobiliar, welches das Verhalten der Kunden im Laden beeinflusst.

Tagsüber Ladenbesitzer
Nachts Verließbezwinger

Optik

Moonlighter kommt in einem schicken Pixelgewand daher, welches mit detaillierten Animationen beeindruckt und sich einer breiten Farbpalette bedient.
Die Vorstellungskraft des Spielers wird durch die grobe Darstellung der Gegenstände im Spiel angesprochen. Nur durch die Gegenstandsbeschreibung und Vorstellungskraft des Spielers lassen sich alle Feinheiten des Spiels erkennen.

Ein Gegenstand, die zugehörige Beschreibung und der optimale Preis für den Gegenstand.

Beurteilung und Empfehlung

Pädagogische Beurteilung

Die USK hat das Spiel mit einer Altersfreigabe von 6 Jahren freigegeben.

Eltern sollten ihre Kinder anfangs beim Spielen begleiten und diese gegebenenfalls anleiten und in die Funktionen des Spiels einführen.

Der Verkauf der Gegenstände und die damit verbundene Preisfindung könnte für einige Kinder noch zu komplex wirken.

Außerdem ist ein gewisser Grad an Gewalt vorhanden. Eltern sollten einschätzen, ob dies nicht zu viel für ihr Kind ist – auch wenn die Gewalt nur in einer Pixeloptik dargestellt ist.

Retail-Version mit USK-Einstufung

Verbesserungspotential

Während dem Testen ist ein gravierender Spielabsturz beim Versuch, in eine tiefere Ebene zu gelangen, aufgetreten. Dadurch ist ein gewisser Fortschritt verloren gegangen. An der Stabilität des Spiels könnte durchaus noch gearbeitet werden.

Zudem fehlt eine Speicherfunktion, die nicht die Zeit im Spiel vorspult. Dies ist beim manuellen Speichern über das „Schlafengehen“ im Bett leider der Fall.

Dem Entwicklerstudio muss man jedoch auch zugute halten, dass diese selbst nach Veröffentlichung noch weiter am Spiel arbeiten und Patches herausgeben, welche mitunter sogar neue Inhalte für das Spiel hinzufügen.

Aufnahme des Spielabsturzes. Die Türanimation (Lava mittig oben) läuft jedoch fehlt die Transition in die nächste Ebene.

Fazit

Moonlighter gesellt sich zur Reihe der Indie-Titel mit Pixeloptik.
Wie viele dieser Indie-Spiele bedient sich auch Moonlighter an bekannten Spielprinzipien und -funktionen.
Jedoch bietet Moonlighter mit seinen eigenen Ideen – wie beispielsweise dem Herausfinden des richtigen Preises für einen Gegenstand – genug Innovation, um sich von der Masse abzuheben.

Erhältlich ist Moonlighter für Xbox One, Playstation 4, Nintendo Switch, PC, Mac sowie Linux.
Das Spiel ist in Deutschland in physikalischer Form für die Playstation 4 sowie die Nintendo Switch erschienen, in Großbritannien gibt es noch eine Spezialedition für beide Systeme.

Der Held-Händler nimmt ein Bad, um seine Trefferpunkte wiederherzustellen.